Die schwedischen Architekten Hermansson Hiller Lundberg sind dort vertreten, wo klassische Architekturformen zeitgemäß wieder aufgelegt werden. So beteiligte sich das Stockholmer Büro mit Erfolg am Wettbewerb zur Fassadengestaltung im Gründungsviertel Lübeck oder baut Einfamilienhäuser zum Beispiel als „tektonische Studie“. Ihr Haus Juniskär im schwedischen Sundsvall mit Ziegelfassade und leicht geneigtem Metalldach bezeichnen sie als „Reflektion über das Thema des Heimischen“.
Die Fassade ist aus dänischem Ziegel im Kreuzverband gemauert. Aus der homogenen Mauerwerksoberfläche treten die materialgleichen Fenstersimse hervor. Die Architekten betonen die präzise Platzierung der Fenster in der „Logik des Mauerwerkes“. „Subtile Verschiebungen“ gegenüber dem klassischen Proportionsverständnis eines Wohnhauses bieten die Raumsequenzen im Inneren. Farbflächen, in verschiedenen Tönen und von weißen Absätzen umrahmt, tragen zum Spiel mit traditionellen Vorstellungen vom „Häuslichen“ bei.
Mit diesem Eigenheim an der schwedischen Küste und zwei weiteren Projekten werden Hermansson Hiller Lundberg auf der morgen offiziell eröffnenden Architekturbiennale 2016 in Venedig vertreten sein. David Basulto, der Kurator der aktuellen Ausstellung im Nordic Pavilion hat unter dem Titel „In Therapy“ über einen open call Architekturprojekte zusammengetragen, die ein „psychoanalytisches Licht aus dem Inneren auf die nordische Gesellschaft werfen“.
Fotos: Mikael Olsson