Lützow 7 Landschaftsarchitekten Auch in Köln müssen Schulgebäude ausgebaut werden, um einen Ganztagesbetrieb zu gewährleisten. Für die Erweiterung des Gymnasiums „Kaiserin-Theophanu-Schule“ in der Kantstraße in Köln-Kalk wurde jetzt ein einphasiger, begrenzter Realisierungswettbewerb mit zugeladenen Teilnehmern durchgeführt. Die Jury vergab folgende Preise:
1. Preis: AFF Architekten, Berlin, mit TOPOTEK 1 Landschaftsarchitekten, Berlin
2. Preis: Spengler Wiescholek Architekten Stadtplaner, Hamburg, mit Cornelia Müller Jan Wehberg, Berlin
3. Preis: Harris & Kurrle, Stuttgart, mit Jetter Landschaftsarchitekten, Stuttgart
Außerdem wurden zwei Anerkennungen vergeben. – Gegenstand des Wettbewerbs war die Planung eines Schulneubaus und einer Dreifach-Sporthalle zur Erweiterung des Kalker Gymnasiums. Um Platz für die Neubauten zu schaffen, müssen das bestehende ehemalige Sankt Josef-Krankenhaus, die heutige Turnhalle und zwei weitere provisorische Schulbauten abgerissen werden.
Die Stadt Köln teilte mit, der Siegerentwurf zeichne sich „durch ein prägnantes Konzept in Bezug auf Städtebau, Architektur und Freiraumplanung“ aus. Die bestehenden Schulgebäude würden „mit den Neubauten zu einem
Ensemble vereint“.
Die Jury beurteilte den Siegerentwurf so: „Die Leitidee der Arbeit ist der Abschluss des kleinteilig strukturierten Wohngebietes südlich der Kalker Hauptstraße gegenüber den südlich benachbarten Industrieflächen. Die Erweiterung der Schule dient dazu, hier eine neue Stadtkante zu definieren. Diese Leitidee wird konsequent verfolgt, ohne jedoch zu rigide das Schulgelände und den Stadtteil abzuschließen.
Durch die Konfiguration der Baukörper entsteht für das Schulensemble eine neue Mitte. Der Haupteingang wird durch die neu hinzugekommenen Gebäude betont, ein Wermutstropfen ist die funktional erforderliche Anbindung an den Altbau. Die neue Dreifach-Turnhalle bildet den südlichen Abschluss. Zur optischen Reduzierung des Volumens ist sie in den Untergrund eingegraben, jedoch bleibt ein zweigeschossiger Gebäudeteil sichtbar und schafft es so, den notwendigen Raumabschluss zu bilden. Durch den Versatz des 110 Meter langen Baukörpers des neuen Schulgebäudes wird das große Volumen geschickt gebrochen und der Eingang betont.
Die Fassadenstruktur besteht aus Bänderungen von Fenstern und vor massivem Mauerwerk vorgelagerten Glasflächen und ist von daher schwer zu lesen. Für ein Schulgebäude wirken auch die umliegenden Glasfronten etwas fremd.
Das Ensemble bildet einen angenehm großen, gut geschnittenen zentralen Pausenhof. Zusätzlich entsteht ein großzügig proportionierter und räumlich gut gefasster Eingangshof, der die Schulbesucher morgens freundlich empfängt.
Insgesamt handelt es sich bei dieser Arbeit um einen Beitrag, der ausgehend von einer schwierigen städtebaulichen Situation den Ort prägt und harmonisiert. Den Anforderungen der Schule trägt er im vollen Umfang Rechnung.“
Die EU-Vergabevorschriften sehen vor, dass alle Preisträger zunächst von der Stadt Köln zu Vergabeverhandlungen eingeladen werden. Welches der drei Konzepte letztlich realisiert wird, soll im April dieses Jahres feststehen.
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