Köln-Ehrenfeld – ein Industriestadtteil und sozialer Brennpunkt im Wandel. Wo einerseits noch Ramschläden und Imbissstuben das Bild prägen, sind andererseits schon Szenekneipen und Off-Kultur-Einrichtungen entstanden. Mitten in Ehrenfeld wird nun der Neubau einer Schule erforderlich – dazu führte die Stadt den begrenzten, einstufigen Realisierungswettbewerb „Neubau Grundschule mit Turnhalle und Kindertagesstätte Ottostraße, Köln-Neuehrenfeld“ durch. Gewonnen hat das Nürnberger Büro Bär, Stadelmann, Stöcker.
An der Jury unter dem Vorsitzenden Manfred Hegger, Kassel/Darmstadt, nahmen unter anderem Adrian Meyer, Baden/Zürich, Inken Baller, Berlin/Cottbus, und Ulrike Beuter, Oberhausen/ Bochum, teil. Sie kürte folgende Preise:
- 1. Preis: Bär Stadelmann Stöcker Architekten BDA, Nürnberg
- 2. Preis: Prof. Ulrich Coersmeier GmbH, Köln, mit Kastner Pichler Architekten, Köln
- 3. Preis: mattes sekiguchi partner architekten bda, Heilbronn
- 4. Preis: Gramlich Architekten BDA, Stuttgart
- Anerkennung: Otto + Hufftlein-Otto Freie Architekten BDA, Stuttgart
- Anerkennung: Hertel Kilian Reichle Architekten, Köln
Die Jury beurteilt den ersten Preis so: „Der Verfasser entwickelt den Entwurf auf einem subtilen städtebaulichen Leitgedanken, der durch geschickte Anordnung unterschiedlicher Volumina differenzierte funktionsbezogene Freiräume schafft. Dabei gelingt es trotz der introvertierten Anlage des Baukomplexes, qualitätsvolle und spannungsreiche Übergänge in den Freiraum einzubeziehen. Maßstab und Setzung der Baumassen reagieren angemessen auf das städtebauliche Umfeld.
Die kompakte Anlage des Baukörpers arrondiert die unterschiedlichen Nutzungen um eine zentrale Erschließungszone. Geschickt werden hier die Zugänge zu Turnhalle, Schule und Kindergarten zusammengefasst, ohne dass dadurch die leichte Orientierbarkeit der unterschiedlichen Nutzergruppen leidet. Die einzelnen Funktionsbereiche sind im Gebäude richtig angeordnet. Aus Nutzersicht überzeugt die klare und interessante Eingangsgestaltung. Die differenzierte Durcharbeitung der Grundrisse wird besonders gelobt.
Dem eigenständigen, dabei unverkrampften Ansatz der Leitidee folgt die architektonische Ausformulierung konsequent. Bei sorgfältiger Durcharbeitung versprechen die dargestellten Ansichten in Duktus und Materialität einen qualitätvollen und unprätentiösen Baukörper. Der kompakte, schneckenförmige Baukörper zelebriert den bestehenden baumbestandenen Park als gemeinsame Basis. Eine besondere Spannung hat der raffiniert perspektivisch aufgebaute Innenhof.“
Eine Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten ist noch bis zum 14. April 2008 in der Magistrale im Westgebäude des Stadthauses, Willy-Brandt-Platz 2, 50679 Köln, zu sehen.