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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Schulungszentrum_in_Detmold_des_IfuH_mit_CKRS_und_roedig.schop_architekten_7080500.html

22.01.2020

Kleben statt Bohren

Schulungszentrum in Detmold des IfuH mit CKRS und roedig.schop architekten


Das mittelständische Chemieunternehmen Jowat SE produziert Klebstoffe für den industriellen Einsatz und vertreibt diese weltweit. Am Ortseingang von Detmold erstrecken sich derzeitig die Produktionsanlagen des Hauptsitzes, die nun um ein Innovations- und Anwendungszentrum erweitert wurden, das für Forschung und Schulungen genutzt werden soll. Ganz im Sinne von Innovation und Nachhaltigkeitstrend fiel die Wahl auf einen Holzbau. Der Entwurf für das sogennante Haus der Technik stammt vom Institut für urbanen Holzbau - IfuH, das sich wiederum aus den Berliner Büros roedig.schop architekten und CKRS zusammensetzt.

Neben den ökologischen, funktionalen und räumlichen Anforderungen war auch gewünscht, dass der Neubau mit einem repräsentativen Charakter die international etablierte, auf ihrem Gebiet führende Firma widerspiegelt. Der eigentliche Gimmick liegt jedoch in der Materialwahl: Die im Gebäude verbauten Leimbinder und Brettschichtholzprodukte konnten direkt mit Klebstoffen aus dem eigenen Werk verbunden werden. Eine Veranschaulichung der Produktlinie mit Spareffekt sozusagen.

Auf 5.000 Quadratmetern BGF erstreckt sich der langgezogene Baukörper, dessen zurückspringende Fassade von einem Vorhang aus Holzstaketen umspannt wird und so Dach und Sockel verbindet. Das schwer anmutende, auskragende Dach wird scheinbar von den zierlichen Staketen getragen, während die dahinterliegende Pfosten-Riegel-Konstruktion der vollverglasten Fassade Einblicke in das Innenleben des Innovations- und Anwendungszentrum gewährt. Die Idee der Transparenz wird hier offenkundig ernst genommen, und so kann man Forscher*innen und Mitarbeiter*innen bei der im Haus der Technik praktizierten Erforschung und Entwicklung von Klebstoffen zusehen. Besonders bei Dunkelheit ergibt das Spiel aus den diagonal verlaufenden Staketen und dem erleuchteten Hintergrund eine schöne Komposition.

In dem zweigeschossigen Bau befinden sich im Erdgeschoss Werkstätten, Labore, das Innovationslab und Ausstellungsräume, im Obergeschoss ist die Grundrissorganisation kleinteiliger gehalten. Dort befinden sich überwiegend ringförmig an der Fassade angeordnete Büro- und Seminarräume. Über sogenannte Begegnungszonen wie der Besuchergalerie oder dem Bistro sind die Nutzungen des Gebäudes miteinander verbunden. Eine Besonderheit des Gebäudes ist das große Auditorium für Vorträge und Schulungen.

Die Verwendung von leicht rückbaubaren und nachwachsenden Rohstoffen sowie ein nachhaltiges Energiekonzept mit autarker Energieversorgung sollen helfen, den ökologischen Fußabdruck des stattlichen Neubaus zu minimieren. Die 14,5 Meter weit spannende Konstruktion aus Brettschichtholz-Stützen und -Trägern sowie Decken aus einem Holzbetonverbund ermöglichen eine flexible Grundrissgestaltung, damit das Gebäude möglichst lange und flexibel genutzt werden kann. (tl)

Fotos: Stefan Müller


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Das Innovations- und Anwendungszentrum für den Klebstoffproduzenten Jowat...

Das Innovations- und Anwendungszentrum für den Klebstoffproduzenten Jowat...

..wurde aus Holz und Kleber gebaut.

..wurde aus Holz und Kleber gebaut.

Die Fassade aus Holzstaketen in der Perspektive...

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Viel Holz auch in den großzügigen Innenräumen.

Viel Holz auch in den großzügigen Innenräumen.

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