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18.03.2022

Zur Pause aufs Dach

Schulsporthalle von Trapez Architektur in Frankfurt am Main


Die 1908 gegründete Schillerschule liegt inmitten des stark verdichteten Frankfurter Stadtteils Sachsenhausen und ist eines der ältesten Gymnasien der Mainmetropole. Bereits 2012 wurde das denkmalgeschützte Hauptgebäude aus den 1950er Jahren von Trapez Architektur saniert. Im Auftrag der Stadtverwaltung entwarf das Hamburger Büro außerdem eine neue Sporthalle für die rund 1.200 Schüler*innen, da die vorhandene, längst zu kleine Gymnastikhalle im Untergeschoss des Bestands nicht erweitert werden konnte. Die Freiraumplanung kam vom Landschaftsarchitekturbüro Ipach & Mayerhofer (Neu-Isenburg), die Tragwerksplanung übernahmen bub + alcaraz (Frankfurt am Main). 2021 wurde das Projekt nach zweijähriger Bauzeit fertiggestellt, die Kosten lagen bei circa 3,6 Millionen Euro netto für die Kostengruppen 300 und 400.

Die große Herausforderung der Bauaufgabe lag im Umgang mit den beengten Platzverhältnissen auf dem Schulgelände. Schnell war klar, dass der am Rand des Schulhofs geplante Baukörper mit seinen knapp 2.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche dem Erholungsraum der Schüler*innen zu viel Platz wegnehmen würde. Die Architekt*innen entschieden sich dafür, auch die überbaute Fläche nutzbar zu machen und so die Verkleinerung des Hofes zu kompensieren. Mit einem begehbaren Dach ist die Einfeldhalle nun Teil einer neuen Pausenlandschaft, die sich vom Hof aus über Treppen und Rampen nach oben entwickelt. Sie bietet rund 600 Quadratmeter zusätzliche Fläche, die für Sport und Regeneration ebenso wie als Freiluftklassenzimmer zur Verfügung steht.

Um das Volumen nicht zu hoch werden zu lassen, versenkten es Trapez Architekten den Baukörper zur Hälfte im Boden. Große Öffnungen im Erdgeschossbereich werden so zu Oberlichtern für die Turnhalle. Mit seinem glänzenden Kleid aus Kupferschindeln bildet der Bau auch optisch einen neuen Höhepunkt auf dem Schulhof. Konstruiert wurde das Gebäude als Passivhaus, die Fassade ist langlebig, wartungsarm und zu 100 Prozent recyclebar. Zwar werde der Farbton mit der Zeit bräunlicher werden, seinen warmen Charakter dabei jedoch nicht verlieren, erklären die Architekt*innen. Barrierefreiheit wird durch einen Aufzug erreicht, ein Sonnensegel für die Dachterrasse ist zur Zeit in Planung. (da)

Fotos: Meike Hansen/Archimage


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