Am 6. Januar 2000 wurde im Berliner Bezirk Schöneberg nach achtjähriger Bauzeit ein von Hinrich Baller (Berlin) geplanter Sporthallenneubau übergeben. Die Fertigstellung war aufgrund von Baustopps, wechselnden Bauleitungen und Rechtstreitigkeiten um Baumängel immer wieder verzögert worden. Dies führte letztlich zu einer Kostenexplosion: Das Gesamtprojekt, das neben der Schulsporthalle auch eine Kindertagesstätte und den Umbau der Spreewaldschule umfaßt, wird inzwischen mit 61 Millionen Mark veranschlagt - ursprünglich geplant waren 38,4 Millionen Mark.
Ein wichtiger Bestandteil der Planung war es, die ungünstigen Freiflächenwerte des Bezirks zu verbessern. Aus diesem Grund sollten durch das Projekt keine zusätzlichen versiegelten Flächen geschaffen, sondern neue Grünflächen hinzu gewonnen werden. Dies wurde möglich durch den Abriß bestehender Schulpavillons und die Umwandlung asphaltierter Bereiche in eine öffentliche Parkanlage.
Die Sporthalle selbst ist nur von der angrenzenden Pallasstraße her sichtbar und verschwindet zum Winterfeldtplatz hin hinter der Grünanlage. Die zweigeschossige Kindertagesstätte lagert auf dem begrünten, terrassierten Dach der unter Terrain liegenden Sporthalle. Um trotzdem auch hier eine Erdgeschoßwirkung zu erzielen, wurde sie auf der Gartenseite bis auf die Sohle offen verglast. Die Halle wurde als Bogentragwerk ausgebildet. Um eine einseitige Belastung des Tragwerks durch die auflagernde Kindertagesstätte zu vermeiden, wurde diese so konzipiert, daß sie ihre Lasten direkt auf die Stützung des Bogentragwerks ableietet. Im Bereich des freispannenden Bogens kragt sie selbsttragend aus, durch eine Fuge von der Halle getrennt.
Die endgültige Übergabe der Schulsporthalle ist im Sommer 2000 geplant, der Fertigstellungstermin der Kita ist noch offen.
Zeichnung: H. Baller