Die aus rechtwinkligen Volumen komponierte Berufsschule unterhalb der Stuttgarter Weißenhofsiedlung fällt durch die charakteristische horizontale Fassadengliederung auf. Hier konnten wulf architekten (Stuttgart) eine „konstruktive, technische und gestalterische Neustrukturierung“ des Bestandsgebäudes realisieren. Das aktualisierte Erscheinungsbild wird durch die ornamental gelochte Aluminiumfassade bestimmt.
Das Gebäude entstand zwischen 1978 und 1982 und wird heute von der Werner-Siemens-Schule mit elektrotechnischer Ausrichtung und der Kaufmännischen Schule Stuttgart-Nord genutzt. Trotz der großen Fläche von 14.000 Quadratmetern wurde der Umbau bei laufendem Betrieb durchgeführt und in einem Zeitraum von fünf Jahren fertig gestellt. Bei gleichbleibender Kubatur erhielt das Gebäude eine neue Grundrissorganisation, die der heutigen Nutzung und den aktuellen Anforderungen an Flucht- und Rettungswege genügt. Die ursprüngliche Erschließung wurde dabei weitgehend beibehalten.
Im Zuge der energetischen Sanierung musste die Fassade erneuert werden. Mit der Deckenrandbekleidung aus gelochtem Aluminium und zurückgesetzten Fensterflächen mit schwarzen Profilen betonen die Architekten die Horizontalität der ursprünglichen Architektur. Die zweigeschossige Aula erhielt zusätzliche Oberlichter und neu gestaltete Sitzstufen. Der lichtblaue Fußbodenbelag soll den Eindruck eines „großzügigen horizontalen Raumgefüges“ bewirken.
Am 27. Juli 2015 eröffnete Bürgermeisterin Eisenmann feierlich den fertigen Umbau. Die Stadt investierte rund 45 Millionen Euro in das Projekt und 121 Millionen Euro in den Schulstandort insgesamt. Er gilt als „wichtige Grundlage für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes“, wie anlässlich der Eröffnung erklärt wurde. (dd)
Fotos: Markus Guhl
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Mensch | 31.07.2015 07:34 UhrZeugen der Zeit
Nicht alles Alte sollte erhalten bleiben.
Es gibt viele schöne Gebäude aus der Zeit der 1960er-80er Jahre... Aber hier finde ich nicht, dass die Fassade hätte sichtbar bleiben müssen.
Mit persönlich gefällt das neue Gewand!