O3 prangt auf der Klinkerfassade der Brede Buurtschool in Den Haag. Die drei Begriffe ontwikkelen, ontdekken und ontmoeten – was so viel heißt wie entwickeln, entdecken, begegnen – gaben ihr den Namen. Denn der von atelier PRO (Den Haag) entworfene Neubau soll nicht nur Schule, sondern kulturelles Zentrum und Treffpunkt für den Stadtteil Rivierenbuurt sein.
Das südlich des Zentrums gelegene Viertel Rivierenbuurt befand sich während der letzten Jahre im Wandel, nachdem die Druckerei des niederländischen Verlags SDU vor über zehn Jahren ihren dortigen Sitz aufgab. Geprägt ist das Quartier von einer drei- bis fünfgeschossigen Blockrandbebauung mit Klinkerfassaden. Der Neubau von atelier PRO fügt sich darin sehr zurückhaltend ein. In seiner schlichten, quaderförmigen Kubatur schließt er den Blockrand und fasst den Platz im Nordwesten. Auf dessen gegenüberliegender Seite fand mit dem von Rob Krier und Christoph Kohl konzipierten Ensemble mit 250 Wohneinheiten und dem ´t Haegsch Hof bereits von 2000 bis 2008 eine städtebauliche Planung statt.
Neben einer Grundschule fasst das drei- bis viergeschossige, langgestreckte Gebäude ein Kinderzentrum, eine Sozialhilfeeinrichtung, ein Ärzte- und Gemeinschaftszentrum und mehrere Sportvereine. Die Raumaufteilung erfolgte nach einem einfachen Prinzip: alle öffentlichen Bereiche befinden sich in der linken Gebäudehälfte, alle Schulräumlichkeiten, die nach Unterrichtsende geschlossen werden, in der rechten. Verbunden sind sie über das gemeinsame Atrium Foyer, über das man auch die Dachterrasse erreicht. Der Eingang wird durch einen Knick in der Erdgeschossfassade hervorgehoben.
Die Fassade zeigt sich ebenfalls zurückhaltend, zum Einsatz kam der für die Region typische Klinker in Gelb-, Rot- und Brauntönen. Der Gefahr, das Gebäude als einfache Box erscheinen zu lassen, wirken die Architekten mit einer detaillierten Fassadengestaltung entgegen. Struktur erhält der schlichte Baukörper durch die unterschiedliche Ausrichtung der Steine in vertikaler und horizontaler Richtung, wodurch Fensteröffnungen und Abschlüsse akzentuiert werden. (ks)
Fotos: Luuk Kramer
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