Bei dieser Schule im nordspanischen Torrelavega steht die Bildung im Mittelpunkt – natürlich. Doch was offensichtlich klingt, erklärt sich erst im Plan. Die Klassenzimmer sind nämlich als kompakter, gläserner Block in die Mitte des Gebäudes gerückt, während die Erschließung rundherum an der Fassade verläuft. Entworfen haben den Neubau 1004arquitectos aus Madrid.

Eine solche räumliche Lösung erscheint zunächst problematisch, denn sofort denkt man an die Kinder, die hier stundenlang laut lärmend im Kreis laufen könnten. Und tatsächlich, auf den Fotos haben sie sich der neuen Räume schon Freude jauchzend bemächtigt. Doch im Alltag richtet sich die Schule ausschließlich an Erwachsene, weshalb die Architekten von einer konzentrierteren Arbeitsatmosphäre ausgehen konnten.

Die Vorteile liegen auf der Hand: In der Mitte entsteht eine flexible, transparente Lernlandschaft, während die gute Lage an der Fassade als Kommunikationsraum genutzt werden kann. Im Erdgeschoss befinden sich Werkstätten und Labors, im ersten Stock die Verwaltung und in den beiden oberen Geschossen insgesamt 13 Klassenzimmer, die alle auf einem Raster von fünf mal fünf Metern aufbauen.

Wer aber denkt, bei diesem Projekt kommen am Ende nur die Erwachsenen auf ihre Kosten, der irrt: Neben der kantigen Schule steht ein unscheinbarer Rundbau mit gleicher Fassade, der einen Indoor-Spielplatz beherbergt. Städtebaulich definiert das Ensemble nämlich das Tor zu einem neuen Park. Falls es mal regnet, was in Nordspanien durchaus vorkommt, ist also trotzdem für genügend Auslauf gesorgt. (sb)

Fotos: ImagenSubliminal / Miguel de Guzmán und Rocío Romero

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