Nach nur sieben Monaten Bauzeit konnten
Allmann Sattler Wappner (München) in der kleinen oberbayerischen Gemeinde Markt Indersdorf im Landkreis Dachau im November einen Schulneubau einweihen. Genauer gesagt erweitert das Gebäude das vorhandene fünfzügige Gymnasium mit Dreifachsporthalle aus dem Jahr 2002, ebenfalls von Allmann Sattler Wappner. Diesem wurde schon 2007 eine zusätzliche Mensa hinzugefügt, um Flächen für die offene Ganztagsbetreuung zu ermöglichen. Der Entwurf für das aktuelle Gebäude mit einer Bruttogrundfläche von 910 Quadratmetern entstand aus einer Studie der Architekt*innen zum Nutzerbedarfsprogramm der Schule, anhand dessen ein Raumkonzept und möglicher Standort festgelegt wurden.
Wie die Bestandsbauten bildet auch der neue Baukörper ein klares, kompaktes Volumen, welches durch das weit auskragende Dach gerahmt wird. Dieses dient neben dem Regen- und Sonnenschutz als überdachter Außenbereich. Der längliche, eingeschossige Neubau ist in Massivholzbauweise erstellt, die einen hohen Vorfertigungsgrad ermöglicht; die verwendeten Brettsperrholzwände wurden beispielsweise bereits im Werk mit Fassadenöffnungen und Aussparungen für die Leitungsführung versehen. Die Fertigstellung des Rohbaus erfolgte so sogar in nur zwei Wochen.
Der offene Grundriss ist um eine Mittelachse mit Funktionskernen für Sanitärflächen, Lager- und Technikräumen organisiert. Um sie herum sind je zwei Gruppenräume und ein Ruheraum positioniert. Durch diese Raumkonfiguration konnten die Erschließungsflächen stark reduziert und gleichzeitig Flächen für eine flexible Nutzung geschaffen werden. Wenn alle Türen geöffnet sind, ist ein Umlauf durch die Räume möglich. Zugleich fehlt der klassische Hauptflur, über den alle Räume zentral erschlossen werden können – ein gestalterisch ohnehin häufig wenig überzeugender Raum.
Holz ist das prägende Material im ganzen Haus: Neben der Fassade, der unterseitigen Dachverkleidung und den Fenster- und Türleibungen findet es sich auch im Innenraum, etwa bei den verwendeten Brettsperrholzwänden. Letztere sollen zur natürlichen Regulierung des Raumklimas beitragen. Auch sonstige Einbaumöbel, etwa aus Dreischichtplatten, die wie die Fassadenbrüstung Stauraum bieten und als Sitznischen fungieren, zeigen ihre Oberfläche, die Raumakustik wird anhand von Holzwolleplatten verbessert. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollen alle Baustoffe sortenrein rückbaubar und die Einzelelemente wiederverwertbar sein. (
kh)
Fotos: Brigida González
Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
4
Fred Konkret | 31.01.2020 13:37 UhrWie wäre es...
...mit ein paar Bäumen. Die kommen doch hoffentlich noch...oder sind sie nur im Lageplan vergessen worden?