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28.07.2011

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Gegenstück statt Gegenteil

Schulerweiterung in Tirol


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Rattenberg – was sich nach einem Nagetier-Gewimmel anhört, ist der Name der kleinsten Stadtgemeinde Österreichs. Trotz seiner geringen Einwohnerzahl von gerade mal 405 Menschen bat die örtliche Hauptschule nicht mehr genügend Platz für die Zöglinge des Ortes und seiner Nachbargemeinden im Bezirk Kufstein. Der Architekt Daniel Fügenschuh gestaltete nun einen Erweiterungsbau, der die Räumlichkeiten der im alten Augustinerkloster untergebrachten Schule den heutigen Bedürfnissen anpasst.

In den 1970er Jahren war die Hauptschule in den Klosterräumen angesiedelt und mit einem Turnsaaltrakt versehen worden. Im Rahmen des Projektes wurde dieser Bestandsteil saniert; Umkleiden sowie Gerätelager wurden vergrößert. Der Erweiterungsbau gliedert sich parallel dazu an und wird durch einen zweigeschossigen Glaskörper mit dem Bestand verbunden. Die Galerie des alten Turnsaals wird nun vormittags zur „Lernstraße“ und bietet am Mittag Platz für das Schulessen, später für die Nachmittagsbetreuung. Viele der Glassfassaden lassen sich großzügig öffnen und ziehen so den Außenraum der Klosteranlage mit ein.

Eine besondere Herausforderung war es, dem Klosterbau aus dem 14. Jahrhundert einen neuen Baukörper hinzuzufügen, der das historische Umfeld angemessen respektiert. Der zuständige Denkmalpfleger hatte zuvor angekündigt: Gesucht sei ein Gegenstück, kein Gegenteil. Eine Forderung, die der österreichische Architekt mit einem schlichten Neubau zu erfüllen wusste. Die Proportionen des schlank vertikalen Baukörpers orientieren sich an der umliegenden Stadtstruktur.

Gleichzeitig wurde „die Materialität der Ortbetonkonstruktion dem denkmalgeschützten Stadtgefüge entgegengesetzt“, so der Architekt. Wenige Fenster stellen Sichtbezüge – etwa zu den Türmen der Klosteranlage – her. Trotz weniger Öffnungen in den Außenwänden befindet sich im zweiten Obergeschoss ein Atelier-gleicher Kreativraum. Hier lassen Dachgauben das Tageslicht hinein.

Fotos: Christian Flatscher


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

jedermann | 29.07.2011 09:38 Uhr

bin nicht der angonese

zweifelsohne sauber gemacht, aber der wettbewerbsbeitrag von angonese wäre 100mal besser gewesen. aber bekanntlich kommt in tirol zuerst das detail und dann erst der städtebau.

4

captain ahab | 29.07.2011 09:02 Uhr

knast

schöne vorbereitung auf den späteren lebensweg im knast...und dieses schaumige (schaumschlägerische) worthülsen-blablabla kann ja wohl keiner mehr lesen, hören, etc....

3

solong | 29.07.2011 08:45 Uhr

...netter ansatz...

... wirkt leider vorort betrachtet sehr geschlossen und bedrückend (speziell die niedrige eingangszone) ... leider sind auch die betontexturen in der ausführung teilweise echt daneben gegangen ... nach meiner meinung kein geeigneter gestaltungsansatz um junge, flexible und tolerante menschen zu beschulen ....

2

Peter Lustig | 28.07.2011 17:58 Uhr

Architektur

Architektur- hier. Tokyo goes Tirol

1

thomson | 28.07.2011 16:46 Uhr

entgegengesetzt

Sehr sauber und spannungsvoll eingefügt, keine Frage. Aber nach außen von extremer Härte - Schule im hochgeschlossenen Betonmantel. Was aber bedeutet „die Materialität der Ortbetonkonstruktion dem denkmalgeschützten Stadtgefüge entgegengesetzt“? Weniger verschwurbelt wohl: Auch mit dem Material (Beton) wird ein Gegensatz zum Stadtgefüge gesucht. Warum, möchte man fragen.

 
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