Manchmal kann ein Hausschwamm etwas Erfreuliches sein, zumindest dann, wenn er einen Neubau der Architekten von CEBRA (Aarhus) zur Folge hat. Für die Bülowsvej-Schule der Kommune Frederiksberg in Kopenhagen haben die Architekten ein zuvor von einem zerstörerischen Pilz befallenes Gebäude durch einen Erweiterungsbau ersetzt.
Der Neubau verbindet die bisher über den Straßenblock eher fragmentiert verteilten Baukörper der Schule neu. Außerdem schließt er den Block so, dass der Schulhofbereich im Inneren zur Straße hin abgeschirmt wird.
In seiner Kubatur wirkt der Schulbau wie eine um 90 Grad gedrehte Blockrandbebauung – eine Art Giebelcollage, bei der Front- und Rückfassade in ihrer Form an aneinandergesetzte Giebel beziehungsweise Brandmauern erinnern. Sie bilden eine expressive Dachlandschaft, auf der Solarpaneele zur elektrischen Versorgung der Schule montiert sind.
Die Straßenfassade ist mit einem hellen, sandfarbigen Ziegel verkleidet, während die Hoffassade eher klassisches Ziegelrot trägt. Aus ihr heraus ragen große, käfigartige Balkone aus weißen, feinmaschigen Gittern in den Hofgarten, der ebenfalls von den Architekten gestaltet wurde. Die Fassade ist zu ihren drei Seiten mit großzügigen Fenstern unterschiedlicher Größe durchbrochen. Form und Materialität der Schule sind eine Referenz an umliegende Stadtvillen und urbane Blockrandbebauung, in die sich der Neubau hervorragend einfügt, ohne dabei langweilig angepasst zu wirken.
Die innere Organisation des knapp 3.000 Quadratmeter Fläche umfassenden Gebäudes erfolgte durch die Einteilung mit Hilfe eines gradlinigen Rasters. So entstehen drei Reihen mit je vier Einheiten, die individuell gestaltet werden können, erklären die Architekten, die sich mit der Raumstruktur an Tetrisformen orientiert haben. Die Raumreihen zur Straße und zum Hofgarten hin werden als reguläre Klassenzimmer genutzt, die dazwischen entstandenen Räume dienen nicht nur als Verkehrs- sondern auch als Aufenthaltsflächen, für Pausen oder Gruppenarbeit. (lr)
Fotos: Mikkel Frost/CEBRA