Zwei auf den ersten Blick unvereinbare Anforderungen haben CLeaa Claudio Lucchin & architetti associati aus Bozen raffiniert gelöst: Für die Landesfachschule für Sozialberufe „Hanna Ahrendt“ in der Bozener Altstadt haben sie dringend notwendige neue Räume geschaffen, zugleich aber den historischen Kontext – ein Kapuzinerkloster – unangetastet gelassen.
Von außen bildet sich das neue Schulgebäude bis auf einen kleinen Eingangswürfel lediglich als große Glasebene ab, denn die Architekten kamen auf den so einfachen wie ungewöhnlichen Einfall, alle vier Geschosse 17 Meter in den Boden zu versenken. Die rauhe Wand des alten Gebäudes dient nun als Kulisse, die man – nur von einem schmalen Flur getrennt – durch die Glaswände der Klassenzimmer sieht.
Alle Unterrichts- und sonstigen Räume gruppieren sich um einen mittig gelegenen Ausschnitt, der sich über alle vier Geschosse erstreckt. Über dieses Atrium und das alles überspannende Glasdach fällt Tageslicht in alle Bereiche der Schule, unterstützt durch so genannte Sonnenkamine. Umgekehrt sind durch die vielen transparenten Flächen die Schüler und Lehrer nicht abgekapselt, sondern behalten den Sichtkontakt nach draußen. Belüftet wird die tiefergelegte Erweiterung durch einen kontrollierten Luftaustausch.
Wo kein Glas ist, kommt Sichtbeton zum Einsatz. Das Treppenhaus ist als leuchtendgelbes Element mehr als eine reine Erschließung, und entlang der Flure finden sich zahlreiche Nischen für ruhiges Arbeiten.
Fotos: Alessandra Chemollo
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Max Putzke | 13.12.2013 08:47 UhrHammer!
Erst dachte ich au weia, die armen Kinder - dann sah ich die Fotos und kann nur sagen: super!