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01.11.2019
Lernlandschaft ohne Türen
Schulerweiterung im Allgäu von roterpunkt architekten
Als anerkannte UNESCO-Projektschule sieht das Hans-Multscher-Gymnasium in Leutkirch im Allgäu seine Verantwortung darin, die Bildungsansätze der UNESCO in den Unterricht zu integrieren. Mit dem eigenes entwickelten Lernkonzept LERN³ möchte das Gymnasium Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer individuellen Stärken und Schwächen durch die Schulzeit begleiten und auf die Zeit danach vorbereiten. Dazu zählen – neben dem üblichen Kompetenzenerwerb – auch Raum und Zeit für die individuelle Entfaltung und die Herausbildung einer eigenen Persönlichkeit. Erreichen möchte man dies durch die Kombination von bewährten Strukturen und zeitgemäßen Ansätzen.
Das Lernkonzept LERN³ basiert auf den drei Säulen Lern-Bewusstsein, Lern-Begleitung und Lern-Umgebung. Die architektonische Umsetzung der Säule Lern-Umgebung kann man seit Kurzem im Erweiterungsbau des ortsansässigen Büros roterpunkt architekten begutachten. Das zweigeschossige Haus ergänzt die Bestandsbauten am südlichen Ende des Schulgeländes und bietet Aussichten in die landwirtschaftlich geprägte Umgebung Leutkirchs. Beide Etagen bieten Platz für die gesamten Lernbereiche der Jahrgangsstufen 5 und 6. Der Innenraum teilt sich auf in sogenannte Inputräume und einen Gemeinschaftsbereich. Auf Türen wurde aus pädagogischen Gründen komplett verzichtet. So entsteht eine von den Schulleitlinien gewünschte „offene Lernlandschaft“ mit unterschiedlichen, flexibel nutzbaren Bereichen und Nischen, die allein durch räumlich fein differenzierte Übergänge gegliedert wird.
Der freistehende Erweiterungsbau ist in Stahlbetonbauweise errichtet, Farbe, Struktur und Materialität des Betons sind bestimmende Gestaltungselemente in den Innenräumen. Die Außenfassade mit ihrer Holzverschalung ist mit roter Fassadenbahn hinterlegt. Damit nehmen die Architekten Bezug auf die lokale bäuerliche Holzbautradition sowie auf die Bestandsgebäude. (tl)
Fotos: Julia Schostok
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Für das Hans-Multscher-Gymnasium in Leutkirch bauten roterpunkt architekten einen Neubau mit zwei offenen Lernlandschaften für die Jahrgangsstufen 5 und 6.
Die offenen Holzlattung der Fassade wurde mit roter Fassadenbahn hinterlegt.
Räumlich fein austarierte Zugangssituation zu einem der Unterrichtsräume – auf Türen wurde aus pädagogischen Gründen verzichtet.
Im Innenraum prägen Sichtbeton und Glas das Bild.
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