Die Kleinstadt Blumberg am Rand des Schwarzwaldes ordnet ihre schulischen Einrichtungen neu. Ein erster wichtiger Schritt dieses Vorhabens wurde im August letzten Jahres fertig: der Neubau für Grundschule, sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) und Mensa in der sogenannten Kernstadt der Gemeinde.
Der dreigeschossige Neubau des Freiburger Büros Spiecker Sautter Lauer Architekten sitzt in der südöstlichen Ecke des Schulcampus Blumberg. Er wurde so in den sanft abfallenden Hang gesetzt, dass er auf der unteren Ebene von Süden und auf der mittleren Ebene von Norden erschlossen werden kann. Die Freiflächengestaltung übernahmen Wiederkehr Landschaftsarchitekten aus Nürtingen.
Bemerkenswert ist nicht zuletzt die Organisation der unteren Ebene. Denn südlicher Eingang, Haupttreppe und Mensa wurden als offenes Raumgefüge organisiert, das sich mit einer raumhohen Glaswand nach Süden öffnet. An diesen großzügigen Raum schließen die Räume des Ganztagsangebots an.
In den beiden oberen Geschossen findet man (neben der Verwaltung) insgesamt vier Cluster mit je drei Klassenräumen und zwei Differenzierungsräumen, die um einen zentralen Bereich gruppiert wurden, den die Architekt*innen als „Marktplatz“ bezeichnen. Glastüren und Innenfenster sorgen für die notwendigen visuellen Verbindungen. Der sonderpädagogische Cluster auf der obersten Ebene ist ähnlich, aber etwas kleinteiliger konzipiert.
Mit der offen geführten Haupttreppe gelang den Architekt*innen ein geradezu luxuriöser räumlicher Mittelpunkt in dem 5.200 Quadratmeter Bruttogrundfläche umfassenden Neubau. Nicht weniger großzügig zeigt sich die Fassade mit ihren hohen, durchgehenden Fensterflächen. Die farbigen Holzlamellen vor den Öffnungsflügeln dienen als Absturzsicherung und ermöglichen die niedrigen Brüstungshöhen der Fensterbänder, betonen Spiecker Sautter Lauer.
Die Baukosten für diesen ersten Bauabschnitt des Schulcampus Blumberg lagen laut Büro bei circa 10,5 Millionen Euro netto (Kostengruppen 300 + 400). Im zweiten Bauabschnitt werden die Bestandsbauten der Grundschule nördlich des Neubaus für eine Nutzung durch die benachbarte Real- und Werkrealschule saniert und erweitert. Auch diesen verantwortet das Freiburger Büro. Er soll in spätestens vier Jahren abgeschlossen sein. (gh)
Fotos: Nina Baisch
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