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05.09.2022

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Holztribüne und Schiffskojen

Schule von Brandenberger Kloter in Birrwil


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Vier Jahre, vier Schulgebäude: Für Brandenberger Kloter Architekten ist das am letzten Samstag eingeweihte Schulhaus in Birrwil bereits der vierte Bildungsbau, den das Baseler Büro innerhalb der letzten vier Jahre fertigstellen konnte. In den Schulhäusern in Pfeffingen und in Aarwangen wird seit 2019 und seit 2021 gebüffelt, der Doppelkindergarten auf dem Gelände der Heilpädagogischen Schule in Rüti konnte ebenfalls 2021 bezogen werden.

Das kleine Örtchen Birrwil mit rund 1.100 Einwohnern liegt im Schweizer Kanton Aargau am Hallwilersee. In die hügelige Landschaft fügten Brandenberger Kloter einen kompakten Baukörper mit Satteldach ein, der eine Mehrzweckhalle aus den 1960er Jahren ergänzt. Das Schulhaus beherbergt vier Klassenräume und zwei Gruppenräume für die Primarstufe im Ober- sowie Räumlichkeiten für einen Kindergarten im Erdgeschoss. Zusammen mit dem Mehrzweckgebäude entsteht durch den neuen Baukörper eine Platzsituation mit Pausenhof und Sportfeld in der Mitte.

Bei Formgebung und Materialwahl orientierten sich die Architekt*innen zum einen an den für die Region charakteristischen Gebäudetypologien, zum anderen an dem schlichten Nachbarbau aus den 1960er Jahren. So entstand ein Material- und Formhybrid mit auskragendem Satteldach aus Faserzement, gerasterten Fassaden mit Holzfenstern an den Traufseiten und Beton mit Aluminiumfenstern an den Fronten.

Der in den Baukörper eingeschnittene Haupteingang befindet sich im Südosten und dient gleichzeitig als überdachter Außenbereich. Von hier aus gelangt man über eine massive Treppe in die zentrale Eingangshalle. Prägendes Element ist hier eine breite Holztribüne, die über zwei Treppen an den Stirnseiten die beiden Ebenen miteinander verbindet. Auf der unteren Ebene befinden sich die Garderoben für die Schüler*innen, von der oberen Ebene aus werden die vier Klassenzimmer sowie die zwei Gruppenräume – die bei Bedarf auch miteinander verbunden werden können – erschlossen. In der Mitte bieten hohe Stufen Sitzplätze, sodass der Bereich auch als Aufenthalts- oder Veranstaltungsraum genutzt werden kann.

Während das Haus von außen recht verschlossen wirkt, überrascht das Innere mit hellen und offenen Räumen. Für gute Lichtverhältnisse sorgen vor allem das Oberlicht im Firstbereich und die Fensterelemente an der Westfassade, wodurch auch der Erschließungskern im Erdgeschoss belichtet werden kann. In das Dach wurden zudem zwei Lüftungshöfe integriert, die eine natürliche Querlüftung und Nachtauskühlung ermöglichen.

Eine Besonderheit sind die zusätzlichen Nischen über den Klassenzimmern, die durch eine Leiter und eine kreisrunde Öffnung erklettert werden können und an Schiffskojen erinnern. Hier können sich die Kinder zum Beispiel verstecken oder mit einem Buch zurückziehen. Durch einen kleinen runden Glasbaustein lässt sich außerdem ein Blick auf das Geschehen in der zentralen Eingangshalle werfen. (dsm)

Fotos: Basile Bornand


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