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17.07.2012

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Geometrischer Erstling

Schule und Kita in Graubünden


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Eintagsfliegen zu bauen liegt dem Churer Architekten Raphael Zuber sicher nicht. Seine präzise und forschende Entwurfshaltung hat ihm schon einige Aufmerksamkeit und gewonnene Wettbewerbe eingebracht, sein erstes realisiertes Gebäude aber steht erst seit kurzem in Grono, einem Dorf im Schweizer Kanton Graubünden.

Das achsensymmetrische Gebäude auf quadratischem Grundriss nimmt drei Funktionen auf: eine Schule, einen Kindergarten und einen Gemeindesaal. Der Architekt nutzte die Besonderheit des stark abfallenden Geländes geschickt aus, indem er den Zugang zum Kindergarten im Erdgeschoss zum Tal, den zur Schule im zweiten Stock hingegen zum Hang orientierte, sodass beide Einrichtungen ebenerdig erreichbar sind. Der Gemeindesaal liegt im ersten Geschoss. Umgeben ist das Gebäude von einem öffentlichen Platz, der als Pausenhof dient, und einem kraterförmigen Garten, der mit einer Blumenwiese bepflanzt dem Kindergarten zugeordnet ist.

Quadrat, Kreis(segmente) und Ellipse charakterisieren den bräunlich eingefärbten Betonbau. Das ist allerdings keine reine Spielerei mit geometrischen Formen – die Strenge gibt dem Bau eine Identität, die ihn gegenüber der heterogenen Umgebung als öffentliches Gebäude hervorhebt. Im Inneren trägt der Aufbau zu einer klaren Organisation bei: An den vier Ecken sind die Klassenzimmer angeordnet; sie öffnen sich jeweils nach zwei Seiten sowohl zum Tal als auch zum Berg. Die Nebenräume und eine halbkreisförmige Treppe liegen dazwischen. Entlang der Mittelachse verläuft auf allen drei Ebenen ein breiter Gang mit Garderoben.

Die Lasten der Deckenplatten bündeln sich jeweils in der Mitte der Fassade, wo die Wandscheiben ellipsenförmig zusammenlaufen. Die geschwungene Form der Fassaden und ihre Farbe wecken Erinnerungen an Frank Lloyd Wrights Marin Civic Center im kalifornischen San Rafael.

Fotos: Javier Miguel Verme


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

Lober | 24.07.2012 17:14 Uhr

Wer kann...

...der darf!

7

Mathias Austerlitz | 18.07.2012 17:53 Uhr

Gratulation!

Endlich mal wieder Architektur!

6

Oli | 18.07.2012 16:28 Uhr

@mario mertens

Ein Pritzker Preis verbietet nicht die Kritik sondern ruft dazu auf.
Ein Pritzker Preis beendet nicht die Diskussion sondern facht sie an.
Ein Pritzker Preis ist exakt das Gegenteil von Architekturgleichschaltung und Duckerei.
Wünschen wir Herrn Zuber diesen Preis und uns lebhafte Kritiken.

5

Mario Mertens | 18.07.2012 14:50 Uhr

Das

Das könnte der nächste Pritzker Preis Träger sein über den ihr da so lästert.

4

Olgiati | 18.07.2012 12:40 Uhr

CtrlC CtrlP

Nörgeli bringt es auf den Punkt, leider ein formaler Olgiati-Abklatsch. Von Aussen nach Innen geplant und dann leider noch nicht mal konsequent (der eine Betonkern im 1.OG der das ganze "Konzept" persifliert...).
Und von innen wirkt das ganze auch sehr bedrückend....

3

archi | 18.07.2012 08:37 Uhr

Ein...

...sehr interessanter Ansatz! Und in den Himmel kann man auch in den Pausen schauen.

2

auch ein | 17.07.2012 17:29 Uhr

architekt

also wenn diese seltsame form keine EINTAGSFLIEGE, nämlich eine seltsame skulptur ist weiss ich ja nicht..........

1

Nörgeli | 17.07.2012 16:43 Uhr

ja sind denn schon wieder 80er Jahre

Über Geschmack lässt sich streiten und daher auch über Baustil. Aber diese Betonskulptur gehört in die Kategorie "Beton ist wenn man trotzdem lacht". Wie kann man nur so von außen nach innen planen? Keinem Nutzer steht offensichtlich der Blick zum Himmel offen, es sei denn er kniet am Fenster. Man mag über das Primat der energetischen Planung streiten, aber hier wurde entweder eine Wärmebrückenburg gebaut oder uferlos Geld für thermische Entkopplung ausgegeben. Und wie die Sichtbetonoberflächen in 5 Jahren aussehen wissen wir leider jetzt schon. Möge das Erstlingswerk des Kollegen ein fulminanter Auftakt für viele (bessere) mutige Entwürfe sein!

 
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