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24.07.2024

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Geteilter Stein in London

Schule und Kirche von Henley Halebrown


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Ein ordentlicher Brocken, den das ortsansässige Büro Henley Halebrown da in den Londoner Stadtteil Battersea gesetzt hat. Wie ein großer, unnahbarer Stein steht der Hybrid aus Schule und Kirche zwischen Wohnungsbauten und Bahnlinie. Lärmschutz und Privatsphäre waren dabei leitende Themen für die Architekt*innen. Vergangenes Jahr stellten sie den Bau im Auftrag der Immobilienagentur Winstanley and York Road fertig, die die gesamte Siedlung transformieren.

Das sechsstöckige Gebäude vereint die Battersea Chapel Baptist Church und die Thames Christian School. Bei der Sekundarschule handelt es sich um eine sogenannte „Independent School“, die durch private Spenden und Gebühren finanziert wird. Beide Institutionen sind einem Masterplan vom Büro HTA (London) entsprechend innerhalb der Siedlung hierher umgezogen. Auf knapp 5.200 Quadratmetern Fläche bietet der Bau nun Platz für Gemeindesaal und Altarraum sowie Schulräume für 400 Kinder.

Henley Halebrown entwarfen einen massigen Solitär aus beigefarbenem Mauerwerk und Betonfertigteilen mit vergleichsweise kleinen Öffnungen. Oberhalb des doppelstöckigen Sockels löst sich das rechtwinklige Volumen in eine extrudierte S-Form auf. So entstehen zwei angehobene, von ihrer Umgebung abgeschottete Höfe, die über Laubengänge die Unterrichtsräume erschließen. Schüler*innen wie Nachbarn dürfte der zurückgezogene Charakter entgegenkommen. Die Einbettung in den öffentlichen Raum scheint dabei eher zweitrangig gewesen zu sein.

Besonders im Erdgeschoss, das mit Gemeindesaal und Aula auch öffentlichen Veranstaltungen dienen soll, wirkt der Baukörper ziemlich verschlossen – auch wenn der Grundriss im Nolli-Prinzip anderes suggeriert. In den zwei Schulhöfen ist gewissermaßen das Gegenteil der Fall. Hier haben die Architekt*innen die Fassaden großflächig verglast, vom Treppenhaus im mittigen Flügel kann man sogar in beide Höfe blicken. Die S-Form senke dabei den Lärmpegel der nahen Bahnlinie um bis zu 15 Dezibel, schreiben Henley Halebrown. So sei es möglich, die Klassenräume nicht nur mit ausreichend Tageslicht zu versorgen, sondern auch natürlich zu belüften.

Knapp 29,8 Millionen Euro hat der Bau gekostet, den Henley Halebrown gemeinsam mit dem Büro HLM Architects (Sheffield/London) in circa vier Jahren Bauzeit umsetzten. Die Außenanlagen stammen von Farrer Huxley (London). Kürzlich wurde das Projekt beim RIBA National Award 2024 ausgezeichnet. (mh)

Fotos: Nick Kane, David Grandorge, Ståle Eriksen


Zum Thema:

In der Londoner Kingsland Road haben Henley Halebrown ebenfalls ein hybrides Gebäude mitsamt einer Schule entworfen – dort allerdings in rotem Beton. 


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