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18.11.2014

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Rustikal-industriell

Schule in Norwegen von White Arkitekter


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Das skandinavische Großbüro White arkitekter mit Wurzeln im schwedischen Göteborg ist nicht etwa nach der Farbe Weiß benannt, sondern nach seinem Gründer Sid White, der das Büro zusammen mit PA Ekholm im Jahr 1951 gegründet hat. Heute hat es 750 Mitarbeiter und unterhält Niederlassungen in Schweden, Dänemark, Norwegen und im Vereinigten Königreich.

Soeben haben die Architekten einen Schulneubau im norwegischen Industrieort Strømmen fertiggestellt, der zur Gemeinde Skedsmo gehört und etwa 20 Kilometer nördlich von Oslo liegt. Der Entwurf für das Bråtejordet-Gymnasium ist aus einem Wettbewerb hervorgegangen. Die Schule bildet den Vorboten für ein Neubau-Wohnviertel auf der grünen Wiese.

Das Äußere der Schule hat mit den flachen Dachgiebeln und der vorpatinierten Wellblechfassade bewusst einen rustikal-industriellen Ausdruck. Die gefaltete Dachhaut sorgt für hohe Klassenräume und für „hübsche räumliche Sensationen fernab vom Bild des üblichen Schulzimmers“, wie die Architekten anmerken. Sie erläutern die Entwurfsfindung: Ihr Ziel war es, den Schülern definierte „Heimatzonen“ zu bieten, in denen jeder Klasse Nebenräume wie Aufenthaltsraum, Toiletten, Schülerspinde und Pausenraum zugeordnet sind.

Räumliche Schwellen sollen als „natürliche Grenzen“ zwischen der Allgemeinheit und der Schule und dann zwischen den einzelnen Bereichen der Schule dienen. Die Architekten sprechen von vier „Leveln“ beim Übergang vom Großen zum Kleinen. Diese heißen Hof, Plateau, Box und Raum. Der Hof bildet den Übergang zwischen der Stadt und dem Schulleben. Ein „pflanzlicher Filter“, der den gesamten Hof umgibt, verleiht ihm eine klare räumliche Fassung. Der Hof ist in verschiedene Felder aufgeteilt, wobei die dem Sport gewidmeten Flächen näher am Gebäude liegen.

Das nächste Level ist das Plateau, welches das Eingangsgeschoss der Schule bildet. Es liegt über einen Meter über dem Straßenniveau, was für gute Aussicht sorgt. Die Gemeinschaftseinrichtungen sind von hier aus durch große Glasscheiben sichtbar: Werkstätten, Musikstudios, eine Bibliothek und die Verwaltung sind um den zentralen Raum der Schule herum angeordnet, der als Foyer, Mensa und Aula dient.

Das Level mit dem Namen Box befindet sich im Obergeschoss. Jeder Jahrgang (mit jeweils fünf Klassen) hat dort seine eigenes abgegrenztes „Zuhause“. Die Ausblicke sind „gerahmt“ und die Lernumgebungen introvertierter als im Eingangsgeschoss, um für „Konzentration und Frieden“ zu sorgen. Das Level Raum schließlich meint den konkreten Klassenraum, der zur eher sonnenabgewandten Seite und nach außen hin, also nicht zum Schulhof, orientiert ist. Die Schule mit ihrem winkelförmigen Layout steht auf dem höchsten Punkt der Anhöhe und bietet vor allem eines: einen wunderbaren Ausblick. (-tze)

Fotos: Ivan Brodey


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