In der flandrischen Gemeinde Middelkerke an der belgischen Nordseeküste entstand auf dem Gelände des ehemaligen Instituut Eymard Van Hinsbergh, das 1924 als Sanatorium für lungenkranke Kinder erbaut wurde und bis in die späten 1980er Jahre als Krankenhaus diente, ein neues Gebäude für zwei Förderschulen mit insgesamt 200 Schülern und Schülerinnen. Entworfen und geplant haben das Projekt
Kaboog die beiden belgischen Büros
B-architecten (Antwerpen/Brüssel) und
A1AR (Gent/Oostende), die den vorausgegangenen Wettbewerb gewannen.
Finanziert wurde das Bauvorhaben in einer öffentlich-privaten Partnerschaft: Der katholische Schulbetreiber Vzw Kaboog, dem auch das Grundstück gehört, stellte privaten Bauträgern Teile des für die Schule viel zu großen Areals für die Entwicklung eines Wohnparks mit 133 Eigentumswohnungen zur Verfügung. Im Gegenzug wird aus deren Verkaufserlös das Darlehen getilgt, das zur Realisierung des Schulbaus nötig war. Die Baukosten werden mit 5,8 Millionen Euro angegeben.
Den 3.405 Quadratmeter großen Neubau nutzen nun die Grundschule Rietzang aan Zee, die 6- bis 13-jährige Kinder mit Lernbehinderungen unterrichtet, und die Sekundarschule Ter Strepe, die junge Menschen zwischen 13 und 21 Jahren auf eine Beschäftigung im regulären Arbeitsmarkt vorbereitet. Beide Schulen war bereits zuvor im Bestand des früheren Krankenhauses untergebracht, der jedoch längst nicht mehr zeitgenössischen Anforderungen entsprach und nun abgerissen wurde, um den Wohnhäusern Platz zu machen.
Der Neubau ist auf die Bedürfnisse eines Unterrichts für Kinder mit größerem Unterstützungsbedarf zugeschnitten, der insbesondere in der Sekundarstufe praxisnahe Kurse in verschiedenen Berufsbereichen umfasst, darunter Backhandwerk, Catering und Gärtnerei. Daher bietet das Raumprogramm nicht nur klassische Unterrichtsräume und einen Sportplatz, sondern auch eine Lehrküche und ein Gewächshaus. Letzteres befindet sich auf dem Dach eines eingeschossigen Baukörpers aus Beton, der mit dem zweigeschossigen Hauptgebäude ein L-förmiges Ensemble bildet.
An ihrer Straßenseite wird die Schule durch eine ziehharmonikaförmig gefaltete Fassade mit markanten Eckfenstern charakterisiert, an der auch der Haupteingang liegt. Was die Materialien betrifft, setzten die Architekt*innen wie bereits beim ebenfalls vor Kurzem fertiggestellten
Uni-Projekt in Brüssel auf ein Sichtmauerwerk, dieses Mal aus sandfarbenen Ziegeln, und verkleideten den Sockel mit Keramikfliesen, deren Farbverlauf in dunklem Blau und Grün vom nahen Meer inspiriert ist.
(da)Fotos: Lucid
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auchnochsoeinarchitekt | 14.07.2021 10:45 Uhr@6:
Gut, ich gebe es auf. Ich verspreche, dass war mein erster und allerletzter Versuch, Sie zum Nachdenken über Ihre eigenen Kommentare zu bringen. Ich bin gescheitert. Sie verstehen es einfach nicht und werfen lieber anderen vor, nichts zum Thema beizutragen. Dabei weiter noch viel Spaß.