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26.11.2024

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Luftig nachverdichtet

Schule in Kolumbien von Taller Sintesis


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Bildungsinstitutionen in wirtschaftlich benachteiligten Nachbarschaften unterliegen ganz eigenen Regeln. Je erfolgreicher sie zur Verbesserung ihres Umfelds beitragen, desto größer sind die Erwartungen, denen sie genügen müssen. So erging es auch einer Schule im nordkolumbianischen Chigorodó. Seit den 1960er Jahren hatte sie das örtliche Bildungsangebot wesentlich verbessert. An Gebäuden und Programm hatte sich seither aber nur wenig geändert. Zunehmend anspruchsvolle Eltern schickten ihre Kinder darum auf andere, oft weiter entfernte Schulen. Mit Unterstützung einer Stiftung konnte die Anlage nun saniert und erweitert werden. Taller Síntesis Arquitectura aus dem 300 Kilometer entfernten Medellín übernahmen die Planung und Umsetzung.

Die Architekt*innen konzentrierten sich zunächst auf die freien beziehungsweise nur spärlich bebauten Geländebereiche, während im übrigen Teil der Unterricht weiterlief. Ein L-förmiger Trakt mit vier neuen Klassenzimmern vervollständigt nun die Randbebauung des Grundstücks. Angesichts des tropischen Klimas der Region mit Durchschnittstemperaturen von knapp 30 Grad handelt es sich jedoch nicht um abgeschlossene Räume, sondern um offene Strukturen. Sie sind für Wind durchlässig, während ihr Blechdach primär dem Schutz vor Sonne und Regen dient.

Überragt werden die Klassenzimmer von einem ebenfalls neuen Volumen im Hof. Das ist mit weißem Blech verkleidet und dank einer Höhe von knapp zehn Metern auf der Straße gut sichtbar. Die Bildungseinrichtung erhält somit auch visuell mehr Präsenz im Gemeindealltag. Insgesamt wurden rund 1.600 Quadratmeter ergänzt.

Die formale Geste ist durch das Programm gedeckt. Bei dem mittigen Volumen handelt es sich um eine offene Sporthalle, die zugleich auch als Ort für andere Aktivitäten der Gemeinde dienen soll. Sie ist als einfache Fachwerkkonstruktion aus weiß gestrichenen Stahlelementen mit einer Art Sheddach umgesetzt. Flankiert wird die Halle von nunmehr zwei Höfen.

Insgesamt steigt die Kapazität der Schule dank der Maßnahme um 140 Plätze. Neben der Halle und den Klassenzimmern wurde noch ein Speisesaal und einige dienende Räume ergänzt. Auch der Bestand wurde inzwischen saniert und farblich angepasst, was im Ergebnis für einen überraschend eleganten Gesamteindruck sorgt. (sb)

Fotos: Isaac Ramírez


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