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12.11.2018

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Le Corbusier lässt grüßen

Schule in Hongkong von Henning Larsen


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Beim Anblick der neuen French International School in Hongkong, entworfen von Henning Larsen Architects (Kopenhagen/Hongkong), kann man sich der Assoziation zu Le Corbusier kaum erwehren – der Umgang mit Farbe, der Einsatz von charakteristischen Brise Soleils und die massiven Stützen, auf denen der Frontbaukörper ruht, lassen klare Bezüge erkennen. Die straßenseitige Fassade mit einem engen Fensterraster aus 627 verschieden farbigen Keramikfließen ist die Visitenkarte des 19.600 Quadratmeter großen Schulkomplexes im Stadtviertel Tseung Kwan O.

Der Campus für 1.100 Schüler der Primar- und Sekundarstufe umfasst drei über Brücken und Balkone miteinander verbundene Baukörper mit umfangreichem Raumprogramm. Dazu gehören neben den Klassenräumen eine Bibliothek, eine Mensa, eine Sporthalle, ein Pool und ein Auditorium. Die Architekten legten Wert auf die Kreation einer möglichst offenen und interaktiven Lernumgebung: Statt traditioneller abgeschlossener Klassenzimmer und Korridore finden sich im Gebäude der Primarstufe nahtlos ineinanderfließende Flächen, Villas genannt, in denen Gruppen von bis zu 125 Schülern zusammen lernen können. Im Zentrum einer jeden Villa liegt eine Agora, um die herum nach Bedarf fünf kleinere Raumeinheiten mit Schiebewänden abgetrennt werden können.

Bei der Planung der Anlage standen eine optimale Anpassung an das feuchtwarme Klima in Hongkong und Nachhaltigkeit in Sachen Energieverbrauch im Vordergrund. Alle Klassenzimmer liegen nach Süden oder Norden, die tiefen Brise Soleils minimieren die Sonneneinstrahlung und ermöglichen eine großzügige, homogene Belichtung. Form und Ausrichtung der Baukörper leiten vom Meer kommende Winde durch den Campus, die frische Brise hilft in Kombination mit Querlüftung dabei, den Einsatz von Klimaanlagen zu reduzieren. Zur Anwendung kamen umwelt- und gesundheitsfreundliche Materialien wie ungiftige Farben, Naturkautschuk für die Böden und Bambusholz für die Decken der Klassenzimmer.

Im dichten Hochhausgefüge Hongkongs, in dem der Raum zum Licht- und Luftschnappen knapp ist, fungiert das Schulgelände mit seinen großzügigen Outdoorflächen, begrünten Dachterrassen und einem 550 Quadratmeter großen Botanischen Garten mit üppiger Vegetation nicht zuletzt als baumreiche, urbane Oase. Auf einer 400 Meter langen Laufbahn, genannt The Loop, die auch Treppen einbezieht, können die Schüler über den ganzen Campus joggen. Und auch die Anwohner profitieren nach Schulschluss und an Wochenenden von der grünen Insel im Häusermeer – die Erdgeschossflächen mit Spielplätzen, Sporthalle, Ausstellungsareal und Mensa stehen dann für eine öffentliche Nutzung zur Verfügung. (da)

Fotos: Philippe Ruault


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

Andrea Palladio | 13.11.2018 09:21 Uhr

Corbu?

Also mindestens die eine Seite ist wohl eher Breuer als Corbusier.

2

Corbu | 13.11.2018 04:12 Uhr

Schule

Erfrischendes Projekt mit durchweg positiver Ausstrahlung! Ist sicher auch dem Klima geschuldet, in D in der Form wohl nicht machbar. Vielversprechendes Lernkonzept.

1

krm | 12.11.2018 20:22 Uhr

schöne menschenwürdige Architektur

Was für ein gelungenes Projekt. Keine Bleche, Lochbleche, Rostlochbleche, Gitter, verrottendes Holz oder verdreckter Rohbeton. Keine Effekthascherei durch zur Zeit angesagte Materialien. Wer möchte hier nicht zur Schule gehen. Ein Glanzstück der Architektur!

 
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Chandigarh? Nein, Hongkong – die von Hennig Larsen entworfene French International School erinnert an die Bauten von Le Corbusier.

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Der Campus wurde mit 42 Bäumen bepflanzt und soll damit auch als grüne Lunge für das umliegende, dicht bebaute Stadtviertel dienen.

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Die Baukörper wurden so angelegt, dass Sonne und Winde optimal ausgenutzt werden können, um den Energieverbrauch der Schule zu senken.

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Unter dem aufgeständerten Frontgebäude liegt ein farbenfroher Pausenhof, der von einer 400 Meter langen Laufbahn gequert wird.

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