Schon lange trug sich das sonderpädagogische Förderzentrum St. Kilian Schule mit Standorten in den beiden unterfränkischen Kommunen Marktheidenfeld und Lohr mit dem Gedanken eines Schulneubaus in Marktheidenfeld. Das alte Gebäude genügte nicht mehr den räumlichen Anforderungen an einen modernen, interdisziplinären Förderunterricht. Nun ist der von der Caritas Schulen gGmbH Würzburg beauftragte Neubau in Betrieb – entworfen wurde er vom Berliner Büro Staab Architekten, das in einem Verhandlungsverfahren im Jahr 2004 den ersten Rang erreichte. Die Gesamtkosten für das Projekt lagen bei 8,8 Millionen Euro. Georg Redelbach Architekten (Marktheidenfeld) waren bei der Werkplanung und in den Leistungsphasen 6 bis 8 involviert.
Das Zentrum mit den Schwerpunkten Sprache, Lernen, soziale und emotionale Entwicklung vereint Schule, Fördereinrichtung und Tagesstätte
unter einem Dach. Entsprechend dem Selbstverständnis als „sorgsam gestaltete Lebenswelt für Schüler, Lehrer und Eltern“, die auf individuelle Förderung, Entspannung und Bewegung setzt, kreierten die Architekten einen Bau in kindgerechtem Maßstab, der in einladende öffentliche und in intimere Bereiche unterteilt ist, letztere mit direktem Zugang zum umgebenden Garten.
Dabei nutzten Staab Architekten die Hanglage des Grundstücks für eine klare, auch farblich markierte Zweiteilung des 3.300 Quadratmeter großen Baukörpers. Oben, auf Straßenniveau, befindet sich der zentrale Eingangs-, Aufenthalts- und Veranstaltungsbereich. Die vertikal strukturierte Fassade aus dunklem Holz mit langen Fensteröffnungen lässt diese Geschossebene wie einen Pavillon wirken. Ein überdachter Eingang führt in das Foyer, von dem aus alle weiteren Teile der Schule erschlossen werden. Hier liegt neben multifunktionalen Fach- und Therapieräumen sowie dem Lehrerzimmer auch der zur Landschaft hin offene Pausenhof, der von Mehrzweckraum und Speisesaal flankiert wird.
Das Sockelgeschoss aus ortspezifischem Muschelkalk hingegen nimmt den ruhigen Lern- und Entspannungsbereich auf. Es umfasst die Turnhalle sowie die Klassen- und Tagesstättenräume, die mit großen Fassadenöffnungen direkten Zugang zu den umgebenden Garten- und Außenspielflächen gewähren. Verglaste „Differenzierungsräume“ rhythmisieren die Erschließungs- und Garderobenzonen und sichern die optimale Versorgung mit natürlichem Licht. (da)
Foto: Marcus Ebener
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Nils | 17.08.2018 16:56 UhrSchön
einfach schön!