In Berlin verzichtete man beim vieldiskutierten Rütli-Campus aus Kostengründen auf eine Unterkellerung. Beim Ignaz-Taschner-Gymnasium in Dachau erhielt die kürzlich eröffnete Erweiterung sogar eine Tiefgarage. Auch die Turnhalle liegt zur Hälfte unterirdisch, wodurch das oberirdische Volumen des Neubaus überschaubarer bleibt. Das spiegelt ganz gut die räumlichen Notwendigkeiten an diesem engen Schulstandort im Osten der Stadt wider. Doch Hausmann Architekten (Aachen, Köln) gingen sogar noch einen Schritt weiter und packten zusätzlich einen Basketballplatz auf das Dach.
Der Bestand des Gymnasiums zeichnet sich durch eine ungewöhnliche Mischung aus: ein umgenutztes Wohnhaus trifft hier auf ein postmodernes Hauptgebäude. Mit dem neuen Baukörper erhält die Schule nun eine dezidiert moderne Ergänzung in Sichtbeton. Dessen leicht beiger Farbton orientiert sich an der Nachbarschaft. Die Architekt*innen gliedern ihre Erweiterung in einen dreigeschossigen Abschnitt für den Unterricht und einen niedrigeren Teil mit dem Sportprogramm. Der Basketballplatz auf dem Dach ist zusätzlich über eine Außentreppe erreichbar.
Gewidmet ist das Gebäude den naturwissenschaftlichen Fachklassen, erschlossen wird es vom Schulhof aus. Der Eingang ist zurückgesetzt, so dass ein kleiner überdachter Außenraum entsteht. Das Erdgeschoss ist mit Aluminiumpaneelen verkleidet. Insgesamt entstand eine Bruttogrundfläche von rund 7.000 Quadratmetern.
Im Inneren dominiert grauer Sichtbeton, ein gebäudehoher Lichthof sorgt für vertikale Durchlässigkeit. Die nach Fächern gruppierten Klassenzimmer sind sowohl über die Flure erschlossen als auch direkt über Türen miteinander verbunden. Und wem nach dem Chemieexperiment der Kopf brummt, der gelangt über den ersten Stock auch direkt auf das Dach der Sporthalle, um sich am Basketballkorb auszutoben. (sb)
Fotos: Jörg Hempel
Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen: