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02.06.2023
Angebaut und aufgestockt
Schule in Cham von Baumgartner Loewe Architekten
Umbauen statt Abreißen heißt derzeit die Devise, die längst nicht mehr nur in der Theorie diskutiert wird, sondern auch immer mehr in die Praxis übergeht. Ganz beispielhaft veranschaulicht dies das 2021 fertiggestellte Projekt im schweizerischen Cham am Zugersee. Nach Plänen von Baumgartner Loewe Architekten (Zürich) wurde hier die Schulanlage Röhrliberg saniert und um zwei sechsgeschossige Anbauten sowie eine Aufstockung erweitert. Das Projekt war aus einem Wettbewerb von 2014 hervorgegangen.
Der von Josef Stöckli entworfene Bestandsbau wurde in den Jahren 1972 bis 1974 errichtet. Es handelt sich um einen für diese Jahre typischen Schulcampus, der als homogenes Ensemble mit Aula, Bibliothek, Turnhalle und Sportplatz konzipiert ist. Die unterschiedlich hohen Volumen mit rötlichen Backsteinfassaden gruppieren sich um hofartige Außen- und Pausenräume, dazwischen lockern Grünflächen die Anlage auf. Diese wurde erst im Jahr 2017 unter Denkmalschutz gestellt.
Die zwei hinzugefügten Anbauten, die das Volumen Röhrliberg I erweitern, greifen die clusterartige Gliederung des Bestands auf. Die Struktur wurde um jeweils ein neues Klassenzimmer pro Etage ergänzt. Dabei erhielt eines der beiden bestehenden Klassenzimmer eine neue Nutzung als Gruppenraum. Hieraus ergeben sich je Geschoss zwei Einheiten mit einem Vorraum, zwei Klassenzimmern und zwei Gruppenräumen. Dazwischen ordneten die Architekt*innen Falttrennwände, Flügel- und Schiebetüren an, sodass die Einheiten als multifunktionale Raumgruppen flexibel genutzt werden können.
Mit der Aufstockung hingegen stärke man die Präsenz des eher feingliedrigen Baus von Röhrliberg I gegenüber dem massiveren Volumen von Röhrliberg II, schreiben die Planer*innen. Im neuen Geschoss, das sich oberhalb der Umkleideräume für die Turnhalle befindet, brachten Baumgartner Loewe eine neue Bibliothek unter, die sich zum Hof orientiert. Die Erschließung erfolgt wie bisher über das an die Aula angrenzende Foyer, wo eine breite Treppe ins Obergeschoss führt.
Laut Architekt*innen beliefen sich die Erstellungskosten (BKP 1-9) auf 28,3 Millionen Schweizer Franken, die Gebäudekosten (BKP 2) werden mit 21,2 Millionen Schweizer Franken angegeben. (dsm)
Fotos: Roland Bernath
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