Nach der Meldung über eine fertig gestellte Mensa (siehe dazu BauNetz-Meldung vom 15. Juni 2010) können wir heute von einem weiteren Projekt der selben Architekten berichten. Es handelt sich ebenfalls um ein Projekt von SOMAA (Stuttgart), diesmal in Kooperation mit Gabi Dongus, es befindet es sich in Leonberg bei Stuttgart und es handelt es sich dabei ebenfalls um ein Schulgebäude, das kürzlich fertig gestellt wurde.
Der Neubau befindet sich in einem Umfeld aus kleinparzellierten Einfamilienhausgrundstücken, einem Gemeindezentrum aus den 1960er Jahren sowie dem Bestandsbau der Pestalozzischule aus der Gründerzeit. In ihm ist eine Förderschule für Kinder mit Lernschwäche untergebracht, die ein Umfeld bieten soll, das alternative Lern- und Lehrmethoden ermöglicht.
Die Architekten: „Städtebaulich besetzt der Baukörper straßenseitig die Grundstücksgrenze und nimmt somit den geschwungenen Straßenverlauf auf. Seine massive, geschlossene Betonwand, mit dem Bild einer rauen Brettschalung, schirmt von der rückwärtigen Straße ab. Im Gegensatz dazu öffnet sich das Gebäude talseitig zum Altbau der Pestalozzischule mit einer großzügigen Glasfassade. Dadurch wird sowohl ein visueller wie auch nachhaltiger Bezug zwischen Alt- und Neubau, zwischen den Schülern sowie dem Innen und Außen, hergestellt.“
Im Inneren gliedert sich der Bau in drei eingestellte Körper mit Funktionsräumen, den Flurbereich und die Klassenzimmer. Eine fliederfarbene, geschwungene Garderobenwand im Flur dient sowohl als Erschließungsfläche der Klassen- und Nebenräume als auch erweiterter Spiel- und Aufenthaltsflur für die Kinder. Alle Klassenräume orientieren sich zum Schulhof sowie zum Altbau.
Ein dominanteste Element des Entwurfs bildet die geschwungene Außenwand des Gebäudes, die aus einer zweischaligen Ortbetonkonstruktion mit Kerndämmung besteht. Die Oberfläche der nichttragenden Außenschale wurde durch Abwandlung einer traditionellen Stülpschalung hergestellt. Dazu wurden drei in Stärke und Breite variierende Brettgrößen verwendet. Keilförmige Brettzuschnitte, die in regelmäßigen Abständen eingesetzt wurden, bewirken das graduelle Kippen des Fassadenbildes gegen den Hang. Unter dem Einsatz von sägerauen Brettern entstand so die prägnante Textur.
Fotos: Patrica Neligan & SOMAA
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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hurz | 21.06.2010 10:33 Uhraußen hui!
... warum müssen Schulen von innen immer so
aussehen? Warum wir das gelungene Äußere im
Innenraum nicht fortgesetzt?