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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Schule_bei_Lyon_von_NTSA_Architectes_9907615.html

29.04.2025

Stampflehm und Sitzfenster

Schule bei Lyon von NTSA Architectes


Mit traditionellen lokalen Bautechniken haben NTSA Architectes (Paris/Marseille) in Villefranche-sur-Saône, nördlich von Lyon, die Grundschule Jean Macé erweitert. Die drei Neubauten bestehen zum größten Teil aus Stampflehm, einem in der Region Auvergne-Rhône-Alpes häufig verwendetem Material. Wie das Büro mitteilt, wurde die dafür benötigte Erde circa 50 Kilometer vom Standort entfernt gewonnen.

Das Projekt umfasste die energetische Sanierung des gut 1.550 Quadratmeter großen, U-förmigen Bestands aus den 1930er Jahren sowie seine Ergänzung mit drei ebenfalls im U gesetzten Baukörpern. So ergab sich zwischen ihnen ein zweiter Hof. Insgesamt bietet das Ensemble knapp 1.500 Quadratmeter neue Fläche.

Da sich die Schule auf einem erdbebengefährdeten Gebiet steht, wurden die zwei Hauptneubauten als Hybridkonstruktion befindet. Sockel und Scherwände bestehen aus Beton, die Außenwände aus Stampflehm. Im Inneren verbessert eine Verkleidung aus Holzfasern und Sperrholz den thermischen Gebäudekomfort. Beim dritten Gebäude, einer eingeschossigen Turnhalle, wurden Betonfertigteile verbaut.

Die zwei länglichen, zweigeschossigen Lehmvolumen wurden im rechten Winkel platziert. Eines rahmt den bereits bestehenden Hof an der nördlichen Seite. Ein teilweise durchlässiges Erdgeschoss schafft eine direkte Verbindung zum neuen Hof. Das zweite Volumen bildet einen baulichen Anschluss entlang der vorbeiführenden Straße. Hier strukturieren kleine, symmetrisch gesetzte Fensteröffnungen die Fassade.

In diesem Ensemble kommen zehn zusätzliche Klassenräume sowie eine Mensa mit 70 Plätzen unter. Die Klassenräume sind natürlich beleuchtet und belüftet, wobei einige mittels beweglicher Trennwände flexibel angepasst werden können. Im ersten Obergeschoss bilden über die gesamte Gebäudelänge laufende Terrassen vorgelagerte Außenbereiche in Richtung beider Höfe. Der an der Straße platzierte Bau verfügt außerdem über eine kleine Dachterrasse mit Hochbeeten am Gebäudeende, in deren Bereich die Öffnungen zur Straße als Sitzfenster ausgeführt wurden. Eingelassene Metallgitter dienen als Absturzsicherung.

Die Turnhalle liegt im hinteren Teil des Schulgrundstücks und ist von der Straße zurückgesetzt. Der Zugang erfolgt sowohl über den Vorplatz als auch vom Schulhof aus, sodass die Halle ebenfalls von verschiedenen Vereinen fernab der Schulzeiten genutzt werden kann. Die Dächer der Neubauten sind begrünt und bekiest. Sie ermöglichen das Auffangen von Regenwasser. Auf der Turnhalle befindet sich ein Photovoltaikfeld, das die Schule mit Strom versorgt. (da)

Foto: Vladimir de Mollerat du Jeu


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