Das von Schwabe Suter Architekten (Zürich) entworfene Schulhaus Lindau in Rothenburg im Kanton Luzern ist nicht nur ein Neubau innerhalb einer bestehenden Sekundarschulanlage. Es ist auch einer der ersten Schulbauten in der Schweiz, dessen architektonische Organisation offene Lernlandschaften und flexible Unterrichtsformen ermöglicht. Realisiert wurde das in dieser Hinsicht exemplarische Bauvorhaben auch mit Blick auf das von der Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz 2014 initiierte Projekt „Lehrplan 21“ – einem überkantonal gültigen gemeinsamen Curriculum für die Volksschulen. Der „Lehrplan 21“ wird von den einzelnen Kantonen umgesetzt, wobei auch Empfehlungen hinsichtlich baulicher Aspekte Berücksichtigung finden.
Die Sekundarschule mit Dreifachsporthalle ging aus einem 2015 durchgeführten offenen Generalplanerwettbewerb hervor, in dem sich Schwabe Suter durchsetzen konnten. Der Neubau ergänzt den Schulcampus und setzt einen neuen Höhenpunkt, indem er der Anlage zur Hauptstraße hin ein Gesicht verleiht. Mit den bereits existierenden Gebäuden ist er über die verkehrsfreie Schulhausstraße verbunden. An das viergeschossige Hauptvolumen schließt sich ein eingeschossiger Zwischenbau an, der den Übergang zur Sporthalle schafft. Die drei Baukörper teilen sich das Fundament und ein Untergeschoss, sodass sich ein kompakter, fast quadratischer Gesamtgrundriss ergibt.
Im Hauptvolumen sind die Räume der einzelnen Jahrgangsstufen in den drei Obergeschossen jeweils zu clusterartigen Lernlandschaften zusammengefasst. Geschlossene Klassenzimmer und offene Gruppenräume bilden zusammen je zwei flexible Lernzonen pro Geschoss. Die offenen Gruppenräume werden von den Architekt*innen auch als „Jokerzimmer“ bezeichnet, da sie entweder als Einzelräume genutzt oder den Klassenzimmern beziehungsweise der zentralen Lernzone zugeordnet werden können. Die Trennwände innerhalb eines Geschosses sind mit Ausnahme der Kerne nicht tragend und somit je nach Bedürfnis innerhalb des Rasters frei anpassbar.
Nach außen zeigt sich der Komplex ruhig und nüchtern. Die Fassade besteht aus vorgehängten, sandgestrahlten Betonelementen. Ein mittig gesetzter Knick in jedem Element lässt Licht und Schatten spielen, je nach Wetter und Tageszeit anders. Im Inneren erfüllen die Materialien mitunter mehrere Funktionen. Beispielsweise wirken die Holzfaserplatten der Unterrichtsräume nicht nur akustisch, sondern dienen auch als Pinnwände. Das Farbkonzept der Innenräume wurde in Zusammenarbeit mit dem Künstler Hubert Hofmann erarbeitet. Gestalterischer Höhepunkt ist die Wandgestaltung der vierstöckigen Treppenanlage, deren Motiv die Gestalterin Lorena Linke auf Basis der Architekturpläne entwarf. (da)
Fotos: Damian Poffet
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auch ein | 23.11.2020 17:47 Uhrarchitekt
die rundgelutschten fassadenelemente sind in CH voll in!
manchmal lutscht man sie noch mehr aus und stellt dnn noch ne kleine stütze rein, ein recht sinnloses detail
dann sieht die dachkante die der spengler NICHT rundluscht noch komischer aus.
aber das geht sicher vorbei.
im inneren eine schön dezente farbgestaltung, zu der die wahrscheinlich als "kunst am bau" deklarierten linienmuster so gar nicht passen.