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04.11.2019
20 Quadratmeter mehr
Schule bei Basel von Brandenberger Kloter Architekten
Als leicht verständlich und kindgerecht beschreiben Brandenberger Kloter Architekten (Basel) ihr neues Schulhaus in Pfeffingen im Kanton Basel-Landschaft. Damit entspricht der Neubau der Schweizer interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schulen – kurz HarmoS-Konkordat. In den meisten Kantonen wird das HarmoS-Konkordat seit 2009 schrittweise eingeführt. Es zielt auf eine landesweite Vereinheitlichung des Schulsystem, auf die Umsetzung zeitgenössischer Bildungskonzepte und auf eine kindgerechte Schularchitektur, die geeignete Räume für Mittagessen, Förderangebote, Hausaufgaben und Freizeit bereit hält. Anstelle von Frontalunterricht sollen offene Unterrichtsformen zum Einsatz kommen, statt traditioneller Klassenzimmer sollen flexible Gruppenräume gebaut werden.
Vier Wettbewerbe gewannen Brandenberger Kloter in den letzten Jahren. Den Anfang macht die Primärschule in Pfeffingen, die auf einem Wettbewerbsgewinn im Jahr 2013 basiert und in dem schon seit Schulferien fleißig gelernt wird. Drei weitere Schulen in den Kantonen Zürich, Aargau und Bern werden die Architekt*innen in den nächsten zwei Jahren realisieren.
Das neue, kubische Schulhaus von Pfeffingen ist Bestandteil eines Schulensembles. In dem viergeschossigen Neubau gibt es keine Korridore, alle Räume werden über eine zentrale Halle mit offener Wendeltreppe erschlossen. Das Foyer im Erdgeschoss entwickelt sich über die komplette Tiefe des Gebäudes und gibt auf der Nordseite einen Ausblick auf die weite Landschaft frei. Die einzelnen Klassenräume selbst sind 90 Quadratmeter groß – und somit 20 Quadratmeter größer als gemeinhin üblich. Diesen Raumzuwachs erreichten die Architekt*innen, indem sie die Garderobenflächen einfach in die Klassenzimmer integrierten. Diese verfügen wiederum über raumteilende Möbel, die einfach zu verschieben sind und somit je nach Wunsch unterschiedliche Raumkonfigurationen ermöglichen.
Auch bei den Fassaden wurde das Konzept der kindgerechten Gestaltung weiterverfolgt. Die schmalen, dicht geordneten Holzrahmen sollen dem Bedürfnis der Kinder nach kleinteiligem Aufbau entsprechen – heißt es im Pressetext. Auch die versetzt gemauerte Backsteinwand im Foyer und die helle Holzverkleidung in den Klassenzimmern sollen die Beziehung zwischen Kind und Gebäude fördern, hoffen die Architekt*innen. Die Gebäudekosten (BKP 2) für betrugen rund 7,4 Millionen Schweizer Franken. (mg)
Fotos: Basile Bornand
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Die neue Schule von Brandenberger Kloter möchte die Bestandsbauten zu einem neuen Ensemble zusammenführen.
Die kleinteilige Aufteilung der Fassade soll mit Wahrnehmung und Maßstab der Kinder korrespondieren.
Eine offene Wendeltreppe in der zentralen Halle verbindet alle vier Ebenen des Hauses miteinander.
Die unterschiedlichen Materialien sollen das haptische und räumliche Erlebnis der Kindern stärken und ihren Bezug zum Schulhaus fördern.
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