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07.10.2015
Bildung ohne Grenzen
Schulbauprojekt in Zimbabwe
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joscic | 08.10.2015 15:30 Uhr@ andreas
Es ist durchaus angebracht, solchen Organisationen kritisch gegenüberzustehen. Architecture for Humanity mußte in diesem Jahr Insolvenz anmelden und Article25 in London fehlten 200000 Pfund, die ein Buchhalter veruntreut hatte (dezeen 17 Januar und 9 Juli 2015). Daß da keine Steuergelder veruntreut wurden, entschuldigt die Sache nicht.
Richard hatte schon recht, daß solche Entwürfe dann auch nicht so leicht verrissen werden und sachliche Kritik als Diffamierung empfunden wird.
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andreas | 08.10.2015 13:29 Uhringenieure ohne grenzen
@joscic,
an der Seriösität von Ingenieuren ohne Grenzen gibt es nichts zu Zweifeln, ganz im Gegenteil!
ich finde es toll dass es solche Organisationen gibt und in solch Ländern Aufbauhilfe leistet und Unterstützung anbietet. Selbst in Nepal waren sie schon und fangen an in den Erdbebengebieten Aufbauhilfe zu leisten - und das ohne Steuergelder zu verschwenden.
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joscic | 08.10.2015 10:07 UhrUnrealistisch
Gebrannte Ziegel mit einer Festigkeit für mehrgeschossige Gebäude mit 3m hohen Bogenkonstruktionen lassen sich weder leicht selbst herstellen noch können solche an römische Thermen erinnernde Bauwerke ohne erfahrene Ingenieure und Handwerker "eigenständig" errichtet werden. Ziegel werden in Afrika entweder teuer importiert oder unter immensem Verbrauch von zu Holzkohle verarbeiteten Bäumen in primitiven Meilern gebrannt. Auch die Beschaffung und Herstellung von Mörtel mit der erforderlichen Festigkeit dürfte schon kaum zu bewerkstelligen sein. So ein hochwertiges Material wird unter den gegebenen Verhältnissen wahrscheinlich gar nicht erst die Baustelle in einem Armenviertel erreichen.
Ich sehe hier leider nur eine idealistische Initiative, die hübsche Bilder mit Europäerinnen produziert, aber mit den extrem schwierigen Gegebenheiten vor Ort wenig zu tun hat. Auf der Webseite wird immerhin berichtet, wie schwierig alleine schon der Bau von Toiletten ist. An der Seriosität einer Organisation, die sich Ingenieure ohne Grenzen nennt, darf angesichts dessen gezweifelt werden.
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Richard | 07.10.2015 15:36 UhrZeitlose Architektur
Sehr schöner Entwurf, eine Lederer-Schülerin, wie soll es anders sein. Vermutlich zerreißt die Baunetzredaktion diesen "rückwärtsgewandten" und alte Stilmittel der Architektur bedienenden Entwurf deshalb nicht, weil er für einen guten Zweck in Afrika realisiert werden soll. Da fallen Diffamierungen natürlich schwerer.
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peter | 08.10.2015 17:05 Uhr@joscic
sehe ich ganz ähnlich. eine ziemliche materialschlacht und ein spielplatz für passivhaus-, enev- und normgeplagte europäer, die endlich mal wieder massiv bauen möchten und in afrika ihr glück suchen.
(das erlaube ich mir als lederer-diplomand zu behaupten - arno lederer wollte mir ein ganz ähnliches konzept für mein diplom empfehlen, was sich aber schon damals nicht mit meinen vorstellungen von nachhaltigkeit gedeckt hat)
denn auch in afrika ist 21. jahrhundert, und warum wollen wir den menschen dort technologien aufzwängen, die wir längst zum alten eisen gelegt haben? zumal sie mit einem enormen brennstoffverbrauch einhergehen und damit nicht nachhaltig sind?
in simbabwe leben 33 personen je km2, das ist ca. ein siebtel der dichte von deutschland. warum muss es unbedingt zweigeschossig sein? eine etwas engere, eingeschossige bauweise, cluster o.ä. ist doch gerade für heiße länder nicht verkehrt, man schaue nur nach spanien oder portugal, wo massenweise gute beispiele dieser art realisiert werden.
ich würde auch nochmal übers konzept nachdenken und lieber _einfach_ bauen. trotz archaischer baustoffe: dieser entwurf ist nicht einfach.
und von der architektur her erinnert er schon sehr an bonatz und co. - die ich sehr schätze, nur irgendwie nicht in diesem kontext.