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28.07.2022
Learning by Doing
Schulbau in Arkansas von EskewDumezRipple
Dass es sich hier nicht um eine durchschnittliche deutsche Schule handelt, merkt man schon an der Struktur des Lehrplans: „Reels“, „Wheels“ und „Meals“ stehen auf dem Programm. Die private Thaden School in Bentonville im US-Bundesstaat Arkansas ist nach der Luftfahrpionierin Louise Thaden benannt, was vielleicht die – im guten Sinne – abenteuerliche Pädagogik erklärt. Bei „Reels“ geht es um Narration und Kommunikation durch Film und Video, der „Wheels“-Strang vermittelt Wissen in Physik und Mechanik unter anderem durch die Eigenkonstruktion von Fahrrädern und bei „Meals“ dreht sich alles um die Produktion und Verarbeitung von Nahrungsmitteln – vulgo: Kochen – inklusive Biologie und Chemie.
Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass die Schule auch einen besonderen Raum- und Architekturbedarf hat. Seit rund zwei Jahren ist sie auf einem neuen Campus beheimatet, dessen Masterplan und Gebäude ein Team bestehend aus den Büros EskewDumezRipple, Marlon Blackwell Architects, Andropogon und CMTA entwickelt hat. Als eines der letzten Gebäude wurde das sogenannte Home Building von EskewDumezRipple fertiggestellt, die auch für die Umsetzung des Masterplans verantwortlich waren. Das Büro hat seinen Sitz im benachbarten Bundesstaat Louisiana, allerdings weit entfernt in New Orleans.
Der Neubau mit seinen rund 3.200 Quadratmetern beherbergt die Schulkantine, Lehrküchen, eine Buchhandlung und die Bibliothek. Darüber hinaus werden verschiedene funktionsoffenere Lern- und Arbeitsbereiche angeboten. Als primäre architektonische Herausforderung für den gesamten Campus bezeichneten die Architekt*innen das Spannungsverhältnis zwischen dem anspruchsvollen Programm der Schule und der eher profanen vorstädtischen Umgebung.
Vorbild der Gestaltung sind einfache Holzhäuser der Gegend aus dem 19. Jahrhundert, aber auch größere Scheunen und ähnliche vernakuläre Bauten in diesem eher ländlichen Teil Amerikas. Hinter einer einfachen Holzfassade versteckt sich ein langgezogener, mehrfach geknickter Grundriss. Der Speisesaal bildet zusammen mit den Lehrküchen und der Verwaltung den einen Trakt des Gebäudes, während Bibliothek und Shop die andere Zone definieren. Dazwischen vermittelt ein halboffener, räumlich gefasster Durchgang. Durch die partielle Schichtung mehrerer Fassaden entstehen außerdem verandaartige Umläufe.
Die Umsetzung erfolgte pragmatisch, aber durchaus vielschichtig. Hinter den Latten der äußeren Fassade ist unbehandeltes Holz zu erkennen, und die Struktur der Blechdächer findet sich auch als Wandverkleidung wieder. Große Glasflächen, die teils als Negativform konventionelle Satteldachquerschnitte zitieren, sorgen außerdem für Licht und Sicht. Ergebnis ist ein Schulbau, dem man gerne glaubt, einfach gut zu funktionieren. (sb)
Fotos: Dero Sanford, Tim Hursley
Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass die Schule auch einen besonderen Raum- und Architekturbedarf hat. Seit rund zwei Jahren ist sie auf einem neuen Campus beheimatet, dessen Masterplan und Gebäude ein Team bestehend aus den Büros EskewDumezRipple, Marlon Blackwell Architects, Andropogon und CMTA entwickelt hat. Als eines der letzten Gebäude wurde das sogenannte Home Building von EskewDumezRipple fertiggestellt, die auch für die Umsetzung des Masterplans verantwortlich waren. Das Büro hat seinen Sitz im benachbarten Bundesstaat Louisiana, allerdings weit entfernt in New Orleans.
Der Neubau mit seinen rund 3.200 Quadratmetern beherbergt die Schulkantine, Lehrküchen, eine Buchhandlung und die Bibliothek. Darüber hinaus werden verschiedene funktionsoffenere Lern- und Arbeitsbereiche angeboten. Als primäre architektonische Herausforderung für den gesamten Campus bezeichneten die Architekt*innen das Spannungsverhältnis zwischen dem anspruchsvollen Programm der Schule und der eher profanen vorstädtischen Umgebung.
Vorbild der Gestaltung sind einfache Holzhäuser der Gegend aus dem 19. Jahrhundert, aber auch größere Scheunen und ähnliche vernakuläre Bauten in diesem eher ländlichen Teil Amerikas. Hinter einer einfachen Holzfassade versteckt sich ein langgezogener, mehrfach geknickter Grundriss. Der Speisesaal bildet zusammen mit den Lehrküchen und der Verwaltung den einen Trakt des Gebäudes, während Bibliothek und Shop die andere Zone definieren. Dazwischen vermittelt ein halboffener, räumlich gefasster Durchgang. Durch die partielle Schichtung mehrerer Fassaden entstehen außerdem verandaartige Umläufe.
Die Umsetzung erfolgte pragmatisch, aber durchaus vielschichtig. Hinter den Latten der äußeren Fassade ist unbehandeltes Holz zu erkennen, und die Struktur der Blechdächer findet sich auch als Wandverkleidung wieder. Große Glasflächen, die teils als Negativform konventionelle Satteldachquerschnitte zitieren, sorgen außerdem für Licht und Sicht. Ergebnis ist ein Schulbau, dem man gerne glaubt, einfach gut zu funktionieren. (sb)
Fotos: Dero Sanford, Tim Hursley
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