Die Einführung der 5-Tage-Woche hat die Zeit für die Mittagspausen der Schweizer Schüler erheblich reduziert. Daher müssen überall neue Räume geschaffen werden, die eine rasche Verpflegung der Pennäler ermöglichen. Am Basler Kirschgarten-Gymnasium ist nun eine Mensa nach den Entwürfen von HHF Architekten (Herlach Hartmann Frommenwiler) eröffnet worden, bei der man nicht recht weiß, in welche Kategorie man sie einordnen soll: Anbau? Umbau? Innenausbau?
Bedingung für den Bau der Mensa war eine vollständig reversible Ausführung, da der bestehende Schulbau von Hans Bernoulli unter Denkmalschutz steht. Die Architekten wussten geschickt die Strukturen einer bestehenden „Wandelhalle” im Schulhof zu nutzen: In Bändern legt sich die helle Holzauskleidung über den Sichtbeton des Bestands, zum Hof hin werden die schmalen Betonstützen sichtbar gelassen. Innen zeichnen die Holzbänder einerseits die Betonstruktur nach, formen aber auch „Leerräume”, in denen Windfang und Küche untergebracht werden. Zum Hof hin schafft eine Glasfassade mit schmalen Tragprofilen einen transparenten Übergang. Die Holzbänder werden noch in den Hof hinaus fortgeführt – oben als Sonnenschutz, unten als Sitzstufen.
Die Wandverkleidung aus Werkstoffplatten, stellenweise profiliert und in zwei unterschiedlichen Farbtönen gestrichen, wurde in Zusammenarbeit mit dem Künstler Gido Wiederkehr gestaltet. Als Kontrast zur hellen Wandvertäfelung haben die Architekten alles Mobiliar, stapelbare Hocker und Klapptische aus geräuchertem Akazienholz nach eigenen Entwürfen fertigen lassen.
„Open House” und Besichtigung mit den Architekten:
- 8. März 2008, 15-17 Uhr, Mensa Kirschgarten-Gymnasium, Hermann-Kinkelin-Str.10, Basel