Dieses Gebäude ist von innen gedacht: Die Basler Architekten Herzog & de Meuron haben ihren fünfgeschossigen Neubau für die Blavatnik School of Government in der britischen Universitätsstadt Oxford um ein zentrales Forum entwickelt. In diesem vertikalen Raum treffen alle Ebenen zusammen, große ovale Einschnitte verbinden alle Etagen. 2012 als Siegerentwurf aus einem internationalen Wettbewerb hervorgegangen, wurde das Institut gegenüber der Oxford University Press Ende letzten Jahres in Betrieb genommen – Baubeginn war im September 2013.
Jacques Herzog, Pierre de Meuron und Senior-Partner Ascan Mergenthaler verstehen das Unigebäude im südwestlichen Erweiterungsareal, dem Radcliffe Observatory Quarter, als einen Ort der Offenheit, der Kommunikation und der Transparenz – hier soll schließlich die künftige politische Elite ausgebildet werden. Und der Bauherr ist noch jung: Erst 2010 wurde die Blavatnik School of Government von der University of Oxford gegründet.
Mit ihrem Entwurf denken die Architekten die historischen Universitätsbauten weiter und orientieren sich dabei bewusst an dem Atrium, das sich auf den einzelnen Ebenen auffächert. Die so entstandenen offenen Räume für informelle Meetings, sozialen Austausch und spontane Versammlungen erweitern die terrassierten Ebenen im Forum mit zusätzlichen Nutzungen und sind an die Architektur eines Auditoriums oder einer Konzerthalle angelehnt. Seminar- und Vorlesungsräume werden von hier aus erschlossen.
Von außen lässt sich diese Entwurfsidee für den 22 Meter hohen Neubau nicht ablesen: Drei ovale Scheiben stapeln sich versetzt auf einen zweigeschossigen quadratischen Sockel und überlagern sich zum Teil – eine doppelte Glasfassade öffnet sowohl die gestapelten Zylinder als auch das untere Doppelgeschoss zum städtischen Umfeld. Insgesamt 9.800 Quadratmeter fasst diese geometrische Spielerei an der Walton Street. Diesen Frühling wird der Neubau für die mehr als 550 Studenten offiziell eröffnet. (jk)
Fotos: Iwan Baan
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a_C | 10.03.2016 12:41 UhrSchön & gut...
Von genau einer vorliegenden Außenaufnahmen darauf zu schließen, dass das Gebäude seine Umgebung ignorieren würde, ist schon etwas zuviel des Guten. Zugegeben, mit vier mickrigen Fotos lässt sich das Projekt mehr schlecht als recht beurteilen. Dennoch macht es auf mich einen positiven Eindruck. HdM eben...