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17.04.2013

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Rüdesheimer Rad

Schneider+Schumacher gewinnen Wettbewerb für Seilbahnstation


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Rüdesheim am Rhein hat nicht nur die bei Touristen legendäre Drosselgasse zu bieten, sondern auch eine der wilhelminischsten der wilhelminischen Großstatuen des Deutschen Reiches: Seit 1883 erinnert das 38 Meter hohe Niederwalddenkmal über dem Rhein an den deutsch-französischen Krieg und die Reichsgründung 1871.

Um Touristen zum Denkmal zu bringen, wurde schon 1884 eine Zahnradbahn eröffnet, die die Rüdesheimer Altstadt mit dem Monument verbindet. 1954 wurde sie durch eine Seilbahn ersetzt. 2005 wurde die Bahn renoviert, dabei wurde auch die Bergstation vollständig erneuert. Die Talstation hingegen befindet sich weitestgehend noch im Originalzustand von 1954, wird jedoch den heutigen Anforderungen nach barrierefreier Erschließung und einer angemessenen Infrastruktur nicht mehr gerecht. Ein weiteres Manko der heutigen Situation besteht in der fehlenden Wahrnehmbarkeit des Seilbahnbetriebs in der Altstadt.

In einem Realisierungswettbewerb sollte nun eine angemessene Lösung für die Talstation gefunden werden. Der Auslober glaubte, dass die Anforderungen sich nur in einem Neubau lösen lassen – gleichwohl waren Lösungen, die es schaffen, den Bestand ganz oder teilweise einzubinden, willkommen.

Eine Jury unter Vorsitz von Ernst-Ulrich Scheffler kürte unter den elf eingeladenen Teilnehmern des Wettbewerbs nun drei Preise und zwei Anerkennungen:

  • 1. Preis: schneider+schumacher, Frankfurt am Main
  • 2. Preis: Sandra Schlotter, Geisenheim
  • 3. Preis: h.s.d. architekten BDA, Lemgo
  • Anerkennung: a2f, Filip Nosek, Falk Krüger, Adalheidur Atladottir, Berlin
  • Anerkennung: LOMA architecture.landscape.urbanism, Kassel

Der grundlegende Entwurfsgedanke von schneider+schumacher ist es, die Bahn zu den Menschen zu bringen und nicht die Menschen zur Bahn. Ein direkter Zugang zu den Gondeln, mit denen die Passagiere zum Niederwalddenkmal hinauffahren, ermöglicht kurze Wege, leichtes Verständnis, die Nutzung des Vorplatzes als Stauraum, sofortige Sichtbarkeit der Bahn, kontrollierten Zugang und vermeidet konkurrierende Passagierströme, Umsteigesituationen und daraus resultierende Komplikation des eigentlich einfachen Seilbahnfahrens.

Gleichzeitig eröffnet sich aus diesem Grundgedanken die Möglichkeit, die Seilbahn mit einem imagehaften Zeichen bzw. zeichenhaften Bauteil zu ergänzen und so ein unverwechselbares Bild der Seilbahn zu erzeugen, das im Stadtraum präsent ist und für die Seilbahn Rüdesheim steht: das „Rüdesheimer Rad“.

„Die Idee des Rüdesheimer Rads überzeugt“, so die Jury. Es wirke „signethaft markant“, die „Investitionskosten in die Seilbahntechnik werden durch einen sehr niedrigen Neubauanteil kompensiert“.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

Michael Salvi | 19.04.2013 09:23 Uhr

Fetisch Hochschaubahn -

..da kann ich mich nur anschliessen.
Die 'Romantik' des Alpinen gekonnt in ein räumliches zudem unerwartetes Erlebins umgesetzt...

Gratulation.

1

anRheiner | 17.04.2013 16:46 Uhr

wow

das ist nun wirklich mal "thinking outside the box".

hoffentlich wird das umgesetzt, denn alle andere sind dagegen wirklich langweilige massenware.

 
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