Am 9. Januar 2004 wurden im Berliner Zeughaus die Schlüssel für das sanierte Gebäude feierlich an den Nutzer, das Deutsche Historische Museum (DHM), übergeben.
Das Zeughaus wurde zwischen 1695 und 1730 unteren anderem von Johann Arnold Nering, Andreas Schlüter und Jean de Bodt erbaut und ist der größte noch erhaltene Berliner Bau der Barockzeit. Der Bau wurde 1944/45 schwer beschädigt und 1948 - 1965 durch Otto Haesler mit zahlreichen Veränderungen im Inneren wieder aufgebaut.
Restauriert wurde das Haus jetzt durch den Berliner Architekten Winfried Brenne, der als Preisträger aus einem zweistufigen Wettbewerb hervorgegangen war.
Seit 1999 ist das Gebäude mit wertvollen Plastiken von Andreas Schlüter unter strengsten Anforderungen des Denkmalschutzes im Inneren zu einem modernen Haus umgebaut worden. Bereits 1994-1998 hatte eine Sanierung der Fassaden stattgefunden. Die Kosten für die Baumaßnahmen werden vom Bauherrn, dem Bundesamt für Baumwesen Raumordnung (BBR), mit 25 Millionen Euro angegeben.
Dabei stand die deutliche Lesbarkeit der verschiedenen historischen Schichten - auch der Nachkriegsrekonstruktionen aus DDR-Zeiten - im Vordergrund. Durch ein neues Klima- und Belüftungssystem in den Fensternischen konnten bauliche Veränderungen in den großen Ausstellungsräumen vermieden werden.
Der räumlich entscheidene Eingriff in die Altbausubstanz stellt die Widergewinnung des Innenhofes mit den Schlüterplastiken als Foyer dar: Es wird durch die filigrane gläserne Dachkontruktion des amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei (New York) erreicht. Pei zeichnet ebenfalls für das im Mai 2003 eröffnete neue Eingangsgebäude mit Räumen für Wechselausstellungen (BauNetz-Meldung vom 23. 5. 2003 anlässlich der Eröffnung) verantwortlich.
Das leere Zeughaus kann vom 10. bis 18. Januar 2004 täglich von 10 bis 16 Uhr besichtigt werden. Ab Dezember 2004 ist die Dauerausstellung des DHM wieder im Zeughaus zu sehen.
Für baufachlich Interessierte bieten das Architekturbüro Brenne und das BBR vier Führungen an: An den Samstagen (10. und 17. Januar) um 14 und 15 Uhr, an den Sonntagen (11. und 18. Januar) um 11 und 15 Uhr.
Zum Thema:
www.dhm.de
www.bbr.bund.de