Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der IBA Thüringen.
1919 unterzeichnete Friedrich Ebert in Schwarzburg die erste demokratische Verfassung Deutschlands. Die Jahre der Weimarer Demokratie waren jedoch gezählt. In der Zeit des Nationalsozialismus sollte das barocke Schloss Schwarzburg zu einem Reichsgästehaus des Führers umgebaut werden. Es wurde bis zur Unkenntlichkeit entkernt. Die dabei eingesetzten Zwangsarbeiter waren am Fuße des Schlossbergs untergebracht. Heute steht es als Ruine und bildet ein Mahnmal für die Gefährdungen der demokratischen Grundlagen der Gesellschaft.
Mit seiner widersprüchlichen Geschichte soll Schloss Schwarzburg ein lebendiger Denkort der Demokratie werden und in Partnerschaft mit dem „Haus der Demokratie“ in Weimar die demokratischen Grundlagen unserer Gesellschaft vermitteln. 2017 wurde Schloss Schwarzburg in das Bundesprogramm der Nationalen Projekte des Städtebaus aufgenommen; auf diese Weise konnte die Finanzierung sichergestellt werden. Seitdem werden die Planung und der Ausbau von zwei Räumen durch die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten aktiv betrieben.
Anlässlich des einhundertjährigen Jubiläums der ersten demokratischen Verfassung in Deutschland wurde das Schloss vom 13. Juli bis 13. Oktober 2019 als Schaubaustelle mit einem Audiowalk geöffnet. Über 1.200 Gäste lauschten so der Geschichte des Schlosses. Die umfangreichen Bauarbeiten am und im Schloss gehen derzeit weiter – mit statischen Sicherungen und Mauerwerkssanierungen sowie dem Einziehen einer Empore im zukünftigen Emporensaal. 2021 sollen die Baumaßnahmen fertiggestellt sein.
Text: IBA Thüringen, Fotos: Thomas Müller
Schlossgelände: 1. Mai bis 30. Dezember 2020
Ort: Schloss Schwarzburg, Schloßstraße 5, 07427 Schwarzburg
Stand Juli 2020
Zum Thema:
www.thueringerschloesser.de
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