Der Schinkelpreis des Architekten- und Ingenieurvereins zu Berlin richtet sich zwar immer noch an den Nachwuchs der unter 35-Jährigen, doch hat er inzwischen selbst ein respektables Alter erreicht: Soeben wurden die Preisträger des 154. Wettbewerbs bekannt gegeben. 1855 war er zum ersten Mal ausgelobt worden.
Die Jury hat dieses Jahr drei Schinkelpreise (à 2.000 Euro) für hervorragende Leistungen vergeben: in der Fachsparte Städtebau an ein Team von Absolventen der TU München, im Fachgebiet Landschaftsarchitektur an vier Teilnehmer der TU Berlin und in Architektur an zwei Studenten der TU München. Im Rahmen des Wettbewerbes musste eine Strukturplanung für die städtebauliche Neuorientierung von Brandenburg/Havel und Rathenow erarbeitet werden. Beide Städte sind Austragungsorte der BUGA 2015.
Susann Ahn, Andreas Dittrich, Silvia Heissenhuber und Florian Rüger erhalten neben dem Schinkel-Preis in der Fachsparte Städtebau zusätzlich das Reisestipendium der Hans-Joachim-Pysall-Stiftung (2.500 Euro). Die Aufgabe lautete, ein städtebauliches Gerüst für Rathenow zu erarbeiten, um die Insellage der Kernstadt erlebbar zu machen. Im Siegerentwurf wird ein klar definiertes Rückgrat aus Grünstrukturen, Quartiersplätzen und öffentlichen Räumen erstellt.
Den Schinkel-Preis in der Kategorie Architektur haben zwei Studenten der TU München gewonnen: Wulf Böer und Simon Lindhuber planten ein eigenständiges, urbanes Gartenstadt-Quartier auf dem Gelände des ehemaligen Packhofes auf der Dominsel in Brandenburg/Havel. Ausgehend von der Idee des Einfamilienhauses sucht der Entwurf die Schnittstelle von urbaner Verdichtung und individueller Lebensstile.
Der Schinkelpreis im Fachgebiet Landschaftsarchitektur geht an Luka Gilic, Sophie Holz, Mania Lohrengel und Christian Roeder. Sie studieren Landschaftsplanung an der TU Berlin. Es wurden Lösungsansätze erwartet, die die Altstadtinsel in Rathenow mit identitätsstiftenden öffentlichen Freiräumen gestaltet. Die Berliner Teilnehmer schlagen einen Rundweg um die Altstadtinsel vor. Innerhalb dieses Ringes werden drei Stadtquartiere neu angeordnet.
Alle 132 eigereichten Arbeiten sind vom 13. bis 26. März 2009, Mo-Fr 9-18 Uhr, im Foyer der Universität der Künste (UdK), Einsteinufer 43-53, in 10587 Berlin zu sehen.
Zum Thema:
www.aiv-berlin.de
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
2
martin | 18.03.2009 10:56 Uhrpreis architektur?
Enge, Gassen, Schatten, dunkle Ecken = Wohnen...nicht schlecht, werde ich mir mal merken...