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26.10.2021

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Reallabor Landleben

Scheunenumbau in Prädikow von Hütten & Paläste


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Im kleinen Dörfchen Prädikow in der Märkischen Schweiz lag einer der größten Vierseitenhöfe Brandenburgs lange Zeit brach. Seit einigen Jahren entsteht auf dem 9 Hektar großen, ehemaligen Gutsgelände in Eigeninitiative einer Gruppe von circa 40 Berliner*innen, die dafür den Verein Hof Prädikow e.V. gegründet haben, ein neuer Wohn- und Arbeitsort mit bis zu 25 Mietwohnungen, einem Seminarhaus, Werkstätten und einem Hofladen. Unterstützt wird das Vorhaben durch die Stiftung trias, die das Grundstück 2016 erwarb, und die Mietergenossenschaft Selbstbau, die als Projektträger auftritt. Nun ist die erste Etappe der umfangreichen Transformation geschafft: Der Umbau der alten Scheune zum neuen Dorfmittelpunkt wurde nach einem Entwurf des Berliner Büros Hütten & Paläste fertiggestellt.

Als BauNetz den Verein im vergangenen Jahr für die Baunetzwoche#563 besuchte, liefen die Arbeiten an der 380 Quadratmeter großen, denkmalgeschützten Steinscheune bereits mit Hochdruck. Schließlich ist sie eine der wichtigsten Infrastrukturen des Hofprojekts: Als Begegnungsraum steht sie der gesamten Dorfgemeinde offen und soll mit Gemeinschaftsküche, Veranstaltungs- und Seminarraum, Co-Working-Space, „Kreativraum“ und „Dorfwohnzimmer“ und nicht zuletzt auch einer neuen Dorfkneipe als Bindeglied zwischen Alteingesessenen und Zuzügler*innen fungieren. Bereits bei der Planung des Umbaus waren daher alle Parteien involviert, diskutierten in Workshops Ideen und Nutzungsbedarfe und packten in Baueinsätzen selbst mit an.

Die von Hütten & Paläste konzipierte collagenhafte Überlagerung neuer Nutzungen und alter Substanz setzt auf einfache Mittel und flexible Flächenkonfiguration: Der Hauptraum wurde durch zwei transluzente Wände unterteilt, die vier daran angrenzenden Raumeinheiten sind abtrennbar und extern zugänglich, können aber bei Bedarf mittels großer Öffnungen zugeschaltet werden. Der historische, dreifach stehende Dachstuhl blieb weitestgehend erhalten, notwendige Ausbesserungen wurden in unbehandeltem Holz ausgeführt und sind so als Ergänzungen ablesbar. Kücheneinheit und Galeriegeschoss wurden als kompakte, möbelartige Einbauten eingestellt. Zum Außenraum erhielt das Gebäude großzügige Öffnungen und neue Eingänge, wobei die zu DDR-Zeiten in der Fassade getätigten Eingriffe als Zeitdokumente sichtbar bleiben.

Vor wenigen Tagen wurde das frisch fertig gestellte Projekt bereits mit dem Initiativpreis des Brandenburgischen Baukulturpreises 2021 ausgezeichnet. (da)

Fotos: Studio Bowie


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

Fritz | 28.10.2021 14:51 Uhr

schöne scheune

schönes Ding - gefällt mir sehr gut.

2

ixamotto | 27.10.2021 11:35 Uhr

@lutzinger

Bauer Karl-Georg ist wahrscheinlich ganz froh, dass er a) nicht von der Baunetz-Redaktion von der Arbeit abgehalten wird, und b) nicht der Nächste ist, der in deren gnadenloser Kommentraleiste rhetorisch zerpflückt wird.

So verstehe ich den 'Bildungsauftrag' von baunetz nämlich auch: Auch mal Dinge zeigen, an denen sich die Betrachter*innen dann ein wenig Luft verschaffen und ihr Mütchen kühlen können, ohne dass das alles dann weitere Konsequenzen hat.

1

lutzinger | 27.10.2021 08:41 Uhr

Architektur?

Okay, die jungen Berliner Architekt*innen entdecken das Umland und bauen dort mit allerlei Helfer*innen selbst. Und das Baunetz fährt mit, quasi als embedded journalist*in. Und dennoch: Ist das jetzt eine Architektur, die hier gezeigt werden muss? Als was? Als "architecture without architects, aber dieses Mal eben doch so ein bisschen mit architects"?

Nur weil es von hippen jungen Städtern gemacht wird? Bauer Karl-Georg nebenan baut auch schon seit 150 Jahren seine Scheune selbst, da schaut das Baunetz aber nicht hin. Finde ich irgendwie ungerecht.

 
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