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06.04.2021

Kunstlabor für Kinder

Schenker Salvi Weber Architekten gewinnen in St. Pölten


Ausstellungsraum, Versuchslabor, inspirierender Spielplatz sowie Begegnungs- und Veranstaltungsort: St. Pölten bekommt eine einzigartige Kunst- und Kulturinstitution speziell für Kinder. Das Haus und sein ambitioniertes Programm wurden unter dem Arbeitstitel „KinderKunstLabor“ im Zuge der Bewerbung St. Pöltens als Kulturhauptstadt Europas 2024 entwickelt. Kein klassisches Museum soll in der Landeshauptstadt Niederösterreichs entstehen, sondern ein Ort, an dem Kinder auf Künstler*innen treffen. Im Fokus steht zeitgenössische bildende Kunst von internationalem Format.

Den Zuschlag als Kulturhauptstadt hat St. Pölten zwar nicht bekommen, doch die Bewerbung wird trotzdem als Rahmen für die Weiterentwicklung der Landeshauptstadt genutzt. Mehrere Projekte sind darum im innenstädtischen Bereich geplant, zu denen eben auch das Kinderkunstlabor im Altoonapark südöstlich der Altstadt gehört. Bereits im August 2020 hat die Stadt hierfür einen offenen Generalplanerwettbewerb ausgeschrieben. Wie der Auslobungstext vermerkt, wurde eine innovative, hochqualitative und auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtete Architektur gesucht, die sich deutlich vom konventionellen Schul- und Museumsbau unterscheidet. Kinder sollen hier schließlich nicht nur zuschauen, sondern Akteure sein. Zugleich diene der Wettbewerb der Schaffung eines kulturell aufgeladenen Raums im innerstädtischen Gefüge zwischen Altstadt und Kulturbezirk. Zielgruppe des Angebots sind Kinder bis zwölf Jahre.

Das Preisgericht unter Vorsitz von Bernhard Marte (Marte.Marte Architekten) hat im Januar 2021 aus mehr als 40 eingereichten Projekten drei Preise und zwei Ankäufe ausgezeichnet.



Der Siegerentwurf von Schenker Salvi Weber Architekten entwickelt sich aus einer Holztragstruktur über einem dreieckigen Grundriss. Die Positionierung des Baukörpers im nordwestlichen Bereich des Planungsgebiets sowie die Figur, die „einerseits den städtebaulichen Kopf zum Straßenraum“ bilde und andererseits „einen Ankerpunkt für die lärmberuhigende Parkanlage“ schaffe, wurden vom Preisgericht positiv bewertet. Besonders überzeugend fand die Jury die Situierung des geschützten Vorplatzes samt der Eingangssituation. Im Erdgeschoss befinden sich neben dem Foyer ein Indoorspielplatz, eine Kinderbibliothek und ein Café mit Terrasse. Im ersten Obergeschoss folgen flexibel nutzbare Ausstellungsräume und darüber schließlich In- und Outdoorlabore. Alle Ebenen sind durch eine tribünenartige Treppenanlage verbunden, die sich entlang der Peripherie des Grundrisses um das Gebäude windet. Runde Ausschnitte sorgen für eine weitere Verknüpfung der Ebenen. Auch die komplexe innere Organisation des Projekts wurde gelobt.

Der zweitplatzierte Entwurf vom Büro Franz und Sue wird hinsichtlich seiner Ausführung als „mäandrierendes Gebäude“ das sich „selbstverständlich in den Park integriert und die wichtigen städtebaulichen Bezüge plausibel aufnimmt“ von der Jury hervorgehoben. Dabei überzeugte besonders die Bildung von „unterschiedlichen Zonierungen im Freiraum“, die eine organische Grundstruktur ermögliche. Kritisch gesehen wurde hingegen der ausufernde Fußabdruck des Gebäudes.

Das Projekt von rundzwei Architekten, das die Bildung eines viergeschossigen Quaders mit einer umlaufenden Regalstruktur vorsieht, bewertete das Preisgericht als eine „resiliente Grundstruktur“, dank der die Lebendigkeit der Nutzung nach außen sichtbar gemacht werden könne. Kritisch diskutiert wurde vor allem die Kubatur des Gebäudes und die Größe des Vorplatzes.

Die Realisierung des KinderkunstLabors ist bei einem Budget von aktuell 12 Millionen Euro für das Jahr 2024 vorgesehen. Im Sinne eines Kompetenzzentrums für Vermittlungsprogramme soll das Labor dann übrigens auch Impulse für andere Kulturinstitutionen setzen. (mg)


Zum Thema:

www.st-poelten2024.eu


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

Schenker Salvi Weber Architekten


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1. Preis: Schenker Salvi Weber Architekten

1. Preis: Schenker Salvi Weber Architekten

2. Preis: Franz und Sue

2. Preis: Franz und Sue

3. Preis: rundzwei Architekten

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Ein Ankauf: Pichler & Traupmann Architekten

Ein Ankauf: Pichler & Traupmann Architekten

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