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09.04.2013

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Die Kraft der Baustelle

Schaustelle von J. Mayer H. in München eröffnet


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Diesen Samstag wird auf dem Museumsareal in München die „Schaustelle“ eröffnet, die während der siebenmonatigen Sanierungsarbeiten an der Pinakothek der Moderne dieser als temporäres Ausweichquartier dienen soll. Der Berliner Architekt J. Mayer H. hat an der Südost-Ecke der Pinakothek eine 17 Meter hohe Rasterstruktur aus wiederverwertbaren Gerüstelementen entworfen. „Baustellen faszinieren mich. Vor allem die Gerüste und Plattformen bei dem Bau des Metropol Parasol in Sevilla brachten mich auf die Idee, einmal ein Gebäude zu bauen, das die veränderbare Ausstrahlung und Kraft einer Baustelle hat“, erzählte Jürgen Mayer auf der Pressekonferenz Anfang des Jahres. Nun soll der Hybrid aus Schaulager und Baustelle als offene Plattform dienen – bei freiem Eintritt.

Der 39,50 Meter lange und 15,50 Meter breite Übergnagsbau erinnert an das Lattengerüst für eine potenziellen permanenten Neubau. Im Erdgeschoss befindet sich ein hermetisch abgeschlossener, 28 Meter langer und 9 Meter breiter Ausstellungs- und Veranstaltungsraum, in den die Besucher durch einen unscheinbaren Eingang über eine Schleuse kommen. Nach außen bildet sich diese „Black Box“  durch eine geschlossene transluzente Hülle aus Polycarbonat-Stegplatten wie ein Sockel ab. Die Struktur der Schaustellte löst sich nach oben zunächst auf, bildet aber wieder klar artikulierte Ecken. So bleiben von der sechs Meter hohen Plattform die Sichtachsen in die Stadt frei und die Gesamtstruktur des Kubus wahrnehmbar.

Die oberste Plattform in 17 Metern Höhe erlaubt einen Blick zurück auf die erste Plattform, hinüber zur Pinakothek der Moderne und natürlich über die Dächer Münchens – ähnlich wie beim Metropol Parasol in Sevilla.

Die Gebäudehöhe orientiert sich an der Pinakothek der Moderne, die Größe des Veranstaltungsraums gaben die Bauherren vor, Gesamtabmessungen und Positionierung auf dem Grundstück ergaben sich durch pragmatische Anforderungen vor Ort. Das Stahlrohrgerüst der Schaustelle steht auf einer 30 Zentimeter dicken Fundamentplatte aus Stahlbeton. Die in die Gesamtstruktur eingestellte Raumhülle des Ausstellungsraums besteht aus einem eingeschossigen Stahlskelettbau, der außen mit schwarzen gedämmten Sandwichpaneelen beplankt ist und innen mit einer Doppellage Gipskartonplatten.

Anlass für die Schließung der Pinakothek war ein Riss zwischen Mauerwerk und Betonwand in der Rotunde. Initiator der Schaustelle ist Andres Lepik, der seit vergangenem Jahr als Direktor das Architekturmuseum München leitet. Er erinnerte sich an den Wettbewerbsbeitrag von J. Mayer H. für eine nie gebaute Berliner Kunsthalle und brachte den Entwurf ins Gespräch (siehe BauNetz-Meldung vom 13. Juli 2012). Im Herbst soll die Schaustelle im Herbst demontiert werden; 750.000 Euro hat der Bau des Provisoriums gekostet.

Eröffnung: Samstag, 13. April 2013, 18 Uhr
Laufzeit: 13. April bis 15. September 2013, Mi-So 12-20 Uhr
Ort: Gabelsbergerstraße/Ecke Türkenstraße, 80333 München
Der Eintritt ist frei

Fotos: Rainer Viertlböck, 2013


Zum Thema:

www.schaustelle-pdm.de


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

auch ein | 11.04.2013 14:48 Uhr

architekt

@5 : eigentlich auch für gerüstbauarbeiten, was es ja eigentlich ist ;-)

5

Frank | 10.04.2013 19:56 Uhr

Wettbewerb??

Eigentlich gilt doch, dass bei einer Bausumme über 200.000 Eur bei einem öffentlichen Bauträger ein Wettbewerbsverfahren durchgeführt werden muss.
Haben wir uns schon so an staatliche Willkür gewöhnt, dass das niemandem mehr auffällt?
Das Thema wäre doch ideal für ein offenes Verfahren gewesen.
Chancengleichheit?....nicht in Deutschland.

4

tomek | 10.04.2013 15:57 Uhr

klax

750.000... ein klax... können die ideengeber dieses werkes den armen der stadt in die augen schauen????!!!!!

3

Fritz | 10.04.2013 15:10 Uhr

yes

richtig geiles Teil, viel besser als erwartet!

2

Matthias | 10.04.2013 14:28 Uhr

Ou ja!

Schon wieder eine coole Idee von Mayer H. !
Überraschend, frisch und frech... Ich mag sehr gerne was Er schafft.

Schaustelle in der Baustelle!

1

auch ein | 09.04.2013 16:04 Uhr

architekt

was ein unsinniges ding!
"die faszination der baustelle" kann man am besten auf ne echten baustelle erleben, oder?

für dieses geld hätte man die paar monate auch einen "richtigen" raum anmieten können, anstatt dieses seltsame gestell , das man sicher nicht wirklich als ausstellungsraum nutzen kann.

wieder ein blubb von jürgen mayer, schlau isser ja neidlos

 
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