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13.10.2023

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Baugruppe in der Schöneberger Linse

Scharabi Architekten in Berlin


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Baugruppenhäuser leiden manchmal unter dem Mangel einer gewissen sozialen Durchmischung. Dass es auch anders gehen kann, beweisen aktuell Scharabi Architekten (Berlin) mit ihrem Holzhaus Linse im Entwicklungsgebiet Schöneberger Linse. Das Haus geht auf ein Konzeptverfahren zurück, das das Berliner Immobilienmanagment BIM Anfang 2016 durchführte. Die Architekt*innen fungierten in diesem Zusammenhang als Mitinitiatoren der Baugruppe und führten das Projekt in den Leistungsphasen 1 bis 8 durch.

Anders als beim direkt benachbarten Ausbauhaus von Praeger Richter Architekten (Berlin), das ebenfalls aus dem Konzeptverfahren hervorging und eine Tragstruktur aus Stahlbeton hat, setzen Scharabi auf einen reinen, tragenden Holzbau. Die Wände bestehen aus massivem Brettsperrholz, die Decken aus Hohlkörperelementen. Das Haus erfüllt den Standard KfW 40 plus, unter anderem wird die Wärmeversorgung über eine Sole-Wärmepumpe und ein Mikro-Blockheizkraftwerk (BHKW) sichergestellt.

Mindestens so wichtig wie die ökologische ist eben auch die soziale Nachhaltigkeit des Hauses, betont Susanne Scharabi gegenüber BauNetz. Insgesamt habe das Haus 18 Wohneinheiten. Eine ist als Clusterwohnung gestaltet und wird von den vier Eigentümerinnen bewohnt. Drei Wohneinheiten sind im Eigentum eines sozialen Trägers, der sie an Menschen mit Beeinträchtigungen vermietet. Zur sozialen Durchmischung und Verankerung des Hauses im Kiez trägt außerdem ein Jugendtreff im Erdgeschoss bei, der sich an die Nachbarschaft richtet. Ein zum Garten orientierter Gemeinschaftsraum sowie eine Werkstatt runden das engagierte Raumangebot ab.

Die Architekt*innen geben Baukosten in Höhe von 4,7 Millionen Euro brutto (Kostengruppen 300 und 400) an. Dafür entstanden 2.750 Quadratmeter Bruttogrundfläche. Das Haus liegt in Baufeld 2/3 des Entwicklungsgebietes Schöneberger Linse. Hier arbeitet der Bezirk Tempelhof-Schöneberg seit vielen Jahren daran, das Areal zwischen den Bahnhöfen Schöneberg und Südkreuz zu entwickeln und zu beleben.

Auf Baufeld 2/3 liegt außerdem das Projekt Lebensort Vielfalt am Südkreuz der Schwulenberatung Berlin von roedig.schop architekten (Berlin) sowie ein Haus der Genossenschaft Blaue Insel von IBUS (Berlin). Außerdem realisiert hier die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gewobag gut 200 Wohnungen. Direkt nördlich will die BSR ihre neue Zentrale bauen, östlich des Baufelds steht das Bürohaus EDGE Südkreuz Berlin von Tchoban Voss Architekten. So unterschiedlich all diese Projekte auch sind, fast überall spielt Holz eine zentrale Rolle. (gh)

Fotos: Jan Bitter, Andreas Meichsner, Christian Hagemann


Zum Thema:

Viel diskutiert und mit Preisen geehrt wurde Scharabis Baugruppenhaus Walden 48 in Berlin-Friedrichshain, das wir vor ziemlich genau drei Jahren veröffentlichten, und das die Architekt*innen zusammen mit Anne Raupach Architektur (Berlin) realisierten.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

solong | 16.10.2023 09:51 Uhr

bitte genauer

... reiner holzbau ... laut plänen sind keller, brandwände, eg-wände, treppenhaus / kern aus stahlbeton !
... baukosten KG 300, 400 liegen bei ca. 1700 Euro /m2 BGF entsprechend 2300 Euro/m2 Wohnfläche
... ansonsten teils "gruselige" grundrisse ... aber sicher in der baugruppe so entstanden ....

2

auch ein | 16.10.2023 09:14 Uhr

architekt

tolle flexible grundrisse, aber innen doch sehr "holzig",ist ja bekanntlich geschmackssache.
der gegensatz strassenfassade (die recht öde daherkommt) und hoffassade sind mir zu stark.
auf Bild 23: sind das linke öffnungsflügel? warum nicht aus glas?

1

ep_ | 13.10.2023 17:06 Uhr

Beachtlich

zunächst die Baukosten mit 1.700 EUR/qm. Kompliment aber auch für die Konstruktion, die Elementbauweise und die Flexibilität der Grundrisse.
Interessantes Referenzprojekt

 
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