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29.05.2017

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Gebaute Urzelle

Saurierpark in Sachsen erhält neues Empfangsgebäude


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Im Jahr 1978 stellte Franz Gruß seine Erste selbstgebaute Saurierplastik in den eigenen Garten. Nach zwei Jahren wurde es dort eng: Gruß hatte bereits 25 Saurier gebaut. So kam es, dass im sächsischen Kleinwelka bei Bautzen ein ganzer Saurierpark eingerichtet wurde, der sich inzwischen rühmt, der größte von Deutschland zu sein. Seit dieser Saison präsentiert er sich mit einer neuen baulichen Visitenkarte. Das Besucherzentrum in Form von sich teilenden Zellen stammt von Rimpf Architektur (Eckernförde/Hamburg/Greifswald).

Ein Stecksystem ermöglicht eine Stahlkonstruktion, auf die dreieckige Elemente aus ETFE Folie montiert sind. Die Bionik macht hier gleichsam die Entwicklung des Lebens sichtbar“, erklären die Architekten, die mit dem Zentrum für Ökotechnologie in Ludwigslust bereits 2004 einen Bau zum Thema lieferten. Mitoseum nennen sie die Form mit den drei Kuppeln, die von der Urzelle und ihrem Teilungsprozess inspiriert ist. Weil in dieser Konstruktion jeder Knoten unterschiedlich ist, entwickelten die Stuttgarter Firmen designtoproduction und str.ucture ein „digitales Detail“, das sich „nicht nur in der Produktion, sondern vor allem bei der Montage als deutlich wirtschaftlicher“ erwies.

Den Planern ist es gelungen, ein zumindest in sich kongruentes Gesamtwerk zu erschaffen. Die Rundungen der Außenhaut setzen sich im Inneren auf zwei Ebenen fort. Die drei Hauptfunktionen Bistro, Shop und Vertragssaal sind jeweils einer Kuppel zugeordnet. In der Verbindung dazwischen bleibt Raum für das Foyer – das Eingangstor zu einem Park, der viele populärwissenschaftliche Attraktionen für Wochenendausflüge mit der Familie bereit hält.

Insgesamt 1,9 Millionen Euro war den Betreibern des Saurierparks die Landmarke wert. Innerhalb von zwei Jahren konnte die nicht ganz einfache Konstruktion fertig gestellt werden. Anknüpfend an die Urzelle soll im kommenden Jahr ein ganzer Themenpark zur „Ursuppe“ entstehen, der neben einem 12- Meter hohen Vulkan auch einen Pfad mit interaktiven Spielmöglichkeiten beinhaltet. Sollte sich der Park auf dem Niveau des Eingangsgebäudes weiterentwickelt, könnte das Sammelsurium an Attraktionen zu einem Ganzen zusammenwachsen, bei dem die fiktional inszenierte Natur in einen vielseitigen Dialog mit der sie umgebenden realen Natur eintritt. (dd)

Fotos: Michael Moser


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