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16.04.2025

KI im Holzpavillon

Sauerbruch Hutton in Heilbronn


Mit einem Erweiterungsbau für das Science Center Experimenta realisierten Sauerbruch Hutton vor einigen Jahren eine neue Landmarke auf der Heilbronner Kraneninsel. Nun setzte das Berliner Büro in unmittelbarer Nachbarschaft erneut einen architektonischen Akzent im Auftrag der Experimenta gGmbH. Es handelt sich dabei um einen temporären Pavillon mit einer Bruttogeschossfläche von 250 Quadratmetern, der eine Ausstellung über Künstliche Intelligenz beherbergt.

Das geschwungene Pavillongebäude ergänzt das Bauensemble des Wissenszentrums am Experimenta-Platz, das aus dem von studioinges umgebauten Hagenbucher Speicher und seiner oben erwähnten Erweiterung besteht. Das Volumen mit in Stützen aufgelöster, transluzenter Front und leicht auskragendem Vordach sei als „eine Art moderner Stoa auf dem Wissens-Forum“ konzipiert, so Sauerbruch Hutton zur Gestaltung.

Seine charakteristische Form erhält der Pavillon durch eine Abfolge konkaver Außenwände, die sein Inneres gliedern und die dort gezeigte Ausstellung strukturieren. An der leicht gekurvten, langen Wand der Vorderseite stellt eine Zeitachse die Entwicklung von KI dar. Durch die hier verbauten Polycarbonat-Stegplatten gelangt Tageslicht in den Raum.

Auf der platzabgewandten Seite bestimmen in Anpassung an den Raumbedarf umstehender Bäume vier kleinere Kreissegmente den Grundriss. Sie werden als „Themeninseln“ mit interaktiven Exponaten und vertiefenden Informationen bespielt. Der hinter dem Gebäude vorbeifließende Neckarkanal ist im Innenraum ebenfalls präsent. In Verlängerung einer zentralen Aufweitung des Raums bilden die Wände eine trichterartige Öffnung, die mit einem Panoramafenster den Blick auf das Wasser lenkt.

Die leichte, elementierte Holzkonstruktion ist darauf ausgelegt, wiederholt abgebaut und an anderen Standorten erneut installiert zu werden, beispielsweise auf dem Campus des künftigen Innovation Park Artificial Intelligence (IPAI), den die Stadt Heilbronn derzeit entwickelt. Auch eine Rezyklierbarkeit der Bauteile ist gegeben.

Bodenplatte, Decke und Wandelemente bestehen aus Brettsperrholz. Letztere wurden mit gebogener Innenwand, Holzfaserdämmung und Außenbekleidung vorgefertigt. Holzstützen und Deckenelemente mit radial spannenden Rippen wurden ebenfalls vorgefertigt. Eingangsstufen, Fluchttreppe und die behindertengerechte Zugangsrampe sind als additive Elemente konzipiert, damit sie flexibel an unterschiedliche Standorte angepasst werden können. (da)

Fotos: Jan Bitter



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