„Utopia existiert nur solange, bis es erschaffen wird!“ Genau das erprobt Tomás Saraceno mit seinen organischen Raumgeflechten, die sich in der Schnittmenge zwischen Kunst und Utopie bewegen. Von Wolken, Seifenblasen und Spinnennetze scheinen diese inspiriert – und vom Großmeister und Vorbild Saracenos: Richard Buckminster Fuller. Auf der Kunst-Biennale in Venedig waren seine Werke zu sehen, in London, New York und Moskau – nun also auch in Berlin.
Mit der Installation „Cloud Cities“ zeigt der 1973 in Argentinien geborene Künstler und Architekt ab morgen im Hamburger Bahnhof seine dreidimensionale Vision einer utopischen Lebenswelt. Die übergroße Installation kann von den Besuchern betreten, bzw. erklettert werden; man soll erleben, wie ein System einzelner Module einen neuen, räumlichen Kosmos erschafft, heißt es in der Ankündigung des Künstlers. Cloud Cities verspricht also nicht nur ein großes Kunstwerk, sondern auch ein Spektakel zu werden.
Die Wolke als Metapher steht hier für die künstlerische Intention, die Bedeutung von Territorium und Grenze in unserer heutigen (urbanen) Gesellschaft zu untersuchen und Möglichkeiten nachhaltiger Entwicklung menschlichen Lebensraumes auszuloten. Dieser Raum ist eben nicht nur auf die Erde begrenzt, sondern wird von Saraceno, der bei Peter Cook an der Frankfurter Städelschule studierte, bis ins Weltall hinaus gedacht. Gleichzeitig hat Raum bei Tomás Saraceno auch immer eine mentale, soziale und digitale Dimension. Wie utopisch die Cloud Cities im Hamburger Bahnhof wirklich sind, kann ab heute Abend entdeckt werden.
Eröffnung: Heute, 14. September 2011, 20 Uhr
Ausstellung: 15. September 2011 bis 15. Januar 2012
Ort: Hamburger Bahnhof, Invalidenstraße 50-51, 10557 Berlin
Zum Thema:
www.tomassaraceno.de
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