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04.07.2022

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Haus der Kathedrale in Dresden

Sanierung und Umstrukturierung von Alexander Poetzsch Architekten


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Zu den ersten weltkriegszerstörten Bauten, die im Zentrum Dresdens nach der Wende rekonstruiert wurden, zählt das in der Renaissance errichtete Kanzleihaus. Unter dem Namen Haus der Kathedrale beherbergt das in unmittelbarer Nachbarschaft zu Stallhof und Residenzschloss gelegene Gebäude seit seiner Einweihung 1999 verschiedene Nutzungen der römisch-katholischen Kirche. Hier befinden sich der Bischofssitz, die Verwaltung und die Akademie des Bistums Dresden-Meißen, Wohnungen für Bischof und Priester sowie Gemeinde-, Konferenz- und Veranstaltungsräume. Nun hat das Dresdner Büro Alexander Poetzsch Architekten das Haus saniert und neu geordnet. Dafür plante das Bistum acht Millionen Euro ein.

Die Baumaßnahmen an dem mehrgeschossigen Baukörper mit einer Bruttogrundfläche von 3.027 Quadratmetern wurden – unterteilt in sieben Etappen – im laufenden Betrieb ausgeführt. Dabei ging es nicht nur um eine Modernisierung und Behebung von Sicherheitsmängeln. Es wurde vor allem auch eine räumliche Reorganisation zugunsten eines hybriden Nebeneinanders von öffentlichen, halböffentlichen und privaten Bereichen vorgenommen. Ziel der Neuordnung war die einschränkungsfreie Gleichzeitigkeit der unterschiedlichen Nutzungen, die Öffnung und Ausrichtung des Hauses zur Stadt sowie das Herstellen von Barrierefreiheit.

Die Architekt*innen überformten das Gebäude nicht vollständig, sondern implementierten punktuell neue Elemente, um den Bestand dadurch bestmöglich zu nutzen und aufzuwerten. So planten sie die Raumfassungen der Veranstaltungsräume neu, verorteten eine Kapelle als inneres Zentrum in der Mitte des Hauses und transformierten einen dunklen Flur in eine Bibliothek. Parallel dazu erfolgte eine Umgestaltung des Hofes zur halböffentlichen Verteiler- und Veranstaltungsfläche. Alle ebenerdigen Nutzungen öffnen sich zu dessen Wandelgang. Der bisher unscheinbar in einer Seitengasse gelegene Haupteingang wechselte zur belebten Schlossstraße, wo aus der ehemaligen KFZ-Zufahrt ein repräsentatives Entree wurde. (da)

Fotos: Brigida González


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

rudi | 09.07.2022 22:43 Uhr

Granicht soch schlecht

Nicht so schlecht. Würde ich sagen.

3

Claus | 05.07.2022 23:27 Uhr

Die Kirche verabschiedet sich ins Himmelreich

die Neuordnung des Hofes mit der alles umhüllenden weißen Uberblendung ist konsequent und stimmig. Eine gute Arbeit, eigentlich ein schönes Haus. Dennoch will es mir nicht ganz so einfach runter gehen. Alles bleibt weiß, außer die Möbel und Türen und dann auch noch diese klinische Kapelle. Mich stimmt das nicht gerade zu baukulturellen Hymnen an. Die Kirche entmaterialisiert sich und verabschiedet sich dabei ins Himmelreich. Bei den Skandalen und dem – man muss hier ehrlich sein – moralischen Bankrott der Katholischen Kirche mag das ein nachvollziehbarer Reflex sein. Aber mal ehrlich gesagt, ist das auch wirklich etwas feige. Den räumlichen und Rückzug aus der materiellen Welt sieht man hier nicht zum ersten mal, normalerweise stürmt die evangelische Kirche mit viel Maria Hilf an dieser Front voran. Mit Blick auf diese Tendenz ist den Architekt:innen wahrscheinlich nichts vorzuwerfen, an manchen Punkten ist die Perfektion aber in meinen Augen leider etwas zu viel, bzw. wirkt etwas, wie das Konzept von einer Kommunikationsargentur, "sie haben sichts zu verbergen und schweben über den Dingen".

Diese Kirchenbauten wirken, als hätte es die harten, mysischen, bodenständigen und etwas störrischen Gebäude Gottfried Böhms, Heinz bienefelds (und sehr vieler anderer, nicht zuletzt auch Andres Meck's) nie gegeben...

@Baukultur: Den Vergleich zu den Sakralräumen Friedrich Press` sehe ich hier in keiner Weise. Der hätte sich wohl eher ans Kreuz nageln lassen, als eine Kapelle zu entwerfen, die mit ihrem gefakten Milchglasfenster eher an ein Yogastudio, als an einen Sakralraum erinnert.

2

Baukultur | 04.07.2022 22:18 Uhr

Kompliment.

Saubere Arbeit der Kollegen in Dresden. Eine fabelhafte Sanierung. Die feinen Intervententionen sind sehr wohl gesetzt. Die Arbeit durch den Wechsel aus hochwertigen Materialien und souveränem Beleuchtungskonzept ganz selbstverständlich ohne bieder zu werden.

Die Kapelle ist sehr gut geworden. Erinnert mich in bester Weise an Friedrich Press' Kapelle im Bischof-Benno-Haus.

Auch die Außentreppe mit Altan ist sehr gut geworden. Wie selbstverständlich zum Renaissancebau gehörig und vielleicht als Zitat zum großen Schlosshof zu verstehen?

Der Eingriff begeistert auch deshalb rundheraus, weil er zeigt, dass zeitgemäßes Bauen in der Dresdner Altstadt eben doch geht, wenn man sehr gute Architekten fragen kann.

1

peter | 04.07.2022 15:40 Uhr

wie schön,

ein weißer himmel...

 
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