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04.07.2022
Haus der Kathedrale in Dresden
Sanierung und Umstrukturierung von Alexander Poetzsch Architekten
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Claus | 05.07.2022 23:27 UhrDie Kirche verabschiedet sich ins Himmelreich
die Neuordnung des Hofes mit der alles umhüllenden weißen Uberblendung ist konsequent und stimmig. Eine gute Arbeit, eigentlich ein schönes Haus. Dennoch will es mir nicht ganz so einfach runter gehen. Alles bleibt weiß, außer die Möbel und Türen und dann auch noch diese klinische Kapelle. Mich stimmt das nicht gerade zu baukulturellen Hymnen an. Die Kirche entmaterialisiert sich und verabschiedet sich dabei ins Himmelreich. Bei den Skandalen und dem – man muss hier ehrlich sein – moralischen Bankrott der Katholischen Kirche mag das ein nachvollziehbarer Reflex sein. Aber mal ehrlich gesagt, ist das auch wirklich etwas feige. Den räumlichen und Rückzug aus der materiellen Welt sieht man hier nicht zum ersten mal, normalerweise stürmt die evangelische Kirche mit viel Maria Hilf an dieser Front voran. Mit Blick auf diese Tendenz ist den Architekt:innen wahrscheinlich nichts vorzuwerfen, an manchen Punkten ist die Perfektion aber in meinen Augen leider etwas zu viel, bzw. wirkt etwas, wie das Konzept von einer Kommunikationsargentur, "sie haben sichts zu verbergen und schweben über den Dingen".
Diese Kirchenbauten wirken, als hätte es die harten, mysischen, bodenständigen und etwas störrischen Gebäude Gottfried Böhms, Heinz bienefelds (und sehr vieler anderer, nicht zuletzt auch Andres Meck's) nie gegeben...
@Baukultur: Den Vergleich zu den Sakralräumen Friedrich Press` sehe ich hier in keiner Weise. Der hätte sich wohl eher ans Kreuz nageln lassen, als eine Kapelle zu entwerfen, die mit ihrem gefakten Milchglasfenster eher an ein Yogastudio, als an einen Sakralraum erinnert.
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Baukultur | 04.07.2022 22:18 UhrKompliment.
Saubere Arbeit der Kollegen in Dresden. Eine fabelhafte Sanierung. Die feinen Intervententionen sind sehr wohl gesetzt. Die Arbeit durch den Wechsel aus hochwertigen Materialien und souveränem Beleuchtungskonzept ganz selbstverständlich ohne bieder zu werden.
Die Kapelle ist sehr gut geworden. Erinnert mich in bester Weise an Friedrich Press' Kapelle im Bischof-Benno-Haus.
Auch die Außentreppe mit Altan ist sehr gut geworden. Wie selbstverständlich zum Renaissancebau gehörig und vielleicht als Zitat zum großen Schlosshof zu verstehen?
Der Eingriff begeistert auch deshalb rundheraus, weil er zeigt, dass zeitgemäßes Bauen in der Dresdner Altstadt eben doch geht, wenn man sehr gute Architekten fragen kann.

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rudi | 09.07.2022 22:43 UhrGranicht soch schlecht
Nicht so schlecht. Würde ich sagen.