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11.08.2022

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Welterbe im Rathausgewölbe

Sanierung und Umnutzung in Goslar von Krekeler Architekten


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Gleich drei UNESCO-Welterbestätten besitzt die 1100 Jahre alte Stadt Goslar am nordwestlichen Harzrand: das Erz-Bergwerk Rammelsberg, das Kloster Walkenried als Technikzentrale der mittelalterlichen Oberharzer Wasserwirtschaft und die Fachwerk-Altstadt. Teil der letzteren ist das Historische Rathaus, das zwischen 2016 und 2022 im Auftrag der Stadt von Krekeler Architekten (Brandenburg/Berlin/Braunschweig) für rund zehn Millionen Euro grundlegend saniert wurde. Seither beherbergt der Bau, außer der Touristeninformation im Erdgeschoss und den historischen Repräsentationsräumen des Rats der Stadt im Obergeschoss, ein Welterbe-Infozentrum in den weitläufigen unterirdischen Gewölben des Ratskellers.

Im 13. Jahrhundert entstanden, wuchs das Gebäude durch zahlreiche An- und Umbauten über die Epochen zu einem verschachtelten Baukörper mit erheblichen Höhenunterschieden innerhalb der Geschosse. Die räumlichen und funktionalen Zusammenhänge des komplexen Gefüges haben Krekeler Architekten freigelegt und durch ein Nutzungs- und Gestaltungskonzept neu strukturiert. Um die Baugeschichte erlebbar zu machen, wurde jeder Raum auf Grundlage der restauratorischen Bestandserfassung einerseits als Unikat behandelt und zugleich durch Materialität und Form als Ausschnitt der jeweils prägenden Zeitschicht dargestellt. Gesetzte Blickachsen stellen im Inneren neue Zusammenhänge her.

Am Markt inmitten der Altstadt gelegen, besitzt das Gebäude unterschiedlich gestaltete Fassaden und ein neues, differenziertes Erschließungssystem. Die gotischen Arkaden der Platzfassade bilden den Haupteingang, der alle öffentlich zugänglichen Bereiche sowie die architektonisch und künstlerisch bedeutsamen Räume – Marienkapelle, Ratsdiele, Huldigungsaal und Ratskeller – erschließt. Ein gesonderter Zugang zu den Räumen für den Stadtrat entstand im seitlichen Nordflügel. Die rückwärtig zur Stadtkirche hin gelegene, bisher wenig beachtete Südwestseite wurde zum verglasten Lichthof und Ausgangsbereich für das Untergeschoss umgebaut. Für einen Kontrast zu den Wänden aus geschlämmtem Bruchsteinmauerwerk sorgt der skulpturale Treppenblock aus Cortenstahl mit gerahmtem Blick auf die Marktkirche St. Cosmas und Damian. (uav)

Fotos: Stefan Melchior


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

elsässer | 15.08.2022 16:57 Uhr

Unterlinden - HdM

Die Kollegen hätten eine zuerst eine Reise nach Colmar unternehmen müssen.
Die hätten dann auch davon entnehmen können das es au ohne grosse Geste , Corten oder Glas viel besser geht.


2

50667 | 11.08.2022 19:07 Uhr

Leider...


...ist keine durchgehende Gestaltungsidee erkennbar.

Die Intervention im Außenbereich ist sehr unsensibel und zudem noch schlecht detaillierte Katalogware.

Schade da wäre auch bei einem deutlich geringeren Budget wesentlich mehr drin gewesen.

1

Architekt | 11.08.2022 17:14 Uhr

Agressiv

...man schlägt sich wieder einmal brutalst möglich durch ein historisches Gebäude. Glückwunsch!

 
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