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30.10.2015
Rotlicht im U-Bahnschacht
Sanierung in München von Allmann Sattler Wappner
Rotlicht statt dunkler Nischen und Angsträume: Nach drei Jahren Bauzeit konnte am Montag das frisch sanierte U-Bahngeschoss am Münchner Marienplatz von Allmann Sattler Wappner Architekten eröffnet werden. Die Münchner Architekten reduzierten die teils unübersichtlichen Räume zu einfachen hellen und modernen Strukturen, und tauchten sie gleichzeitig in Zusammenarbeit mit Lichtdesigner Ingo Maurer in ein tiefes Rot.
An mancher Stelle wurde schon über den neuen Rotlicht-Bahnhof gelästert, doch die Farbwahl der Architekten erklärt sich nicht so banal: Die Wahl auf das Orangerot fiel in Anlehnung an die ursprüngliche Gestaltung durch Freiherr Alexander von Branca. Der 2011 verstorbene Architekt hatte den zwischen 1965 und 1971 entstandenen U-Bahnhof sowie dessen 2006 realisierte Erweiterung geplant. Die von ihm entworfenen blau gefliesten S- und U-Bahnzugänge bleiben als Kontrast erhalten. Außerdem sehen Allmann Sattler Wappner in ihrer Farbwahl eine Hommage an den Münchner Künstler Rupprecht Geiger. Der Architekt, Maler und Bildhauer war in den 1950er Jahren speziell durch seine intensive Beschäftigung mit der Farbe Rot als herausragender Vertreter der gegenstandslosen Malerei bekannt geworden.
Neben der eher auffälligen Farbgestaltung konnten die Architekten viele erst auf den zweiten Blick ersichtliche Maßnahmen realisieren. Ein modernes taktiles Leitsystem schafft mehr Barrierefreiheit für Sehbehinderte, die kontrastierende Materialwahl im Boden- und Treppenbereich gewährleistet zusätzliche Orientierung. Öffentliche Funktionen sind von nun an in der Schalterhalle konzentriert, während entlang der Passagen zu den Ausgängen hin zusätzliche Flächen für den Einzelhandel entstanden sind. (lr)
Fotos: Brigida González
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