Letzte Woche wurde es feierlich an die Nutzer übergeben: das Mehrzweckhochhaus der Uni Bremen, das – wie an Unis üblich – unter seinem Kürzel bekannt ist: MZH. Das Gebäude von Walter Henn aus dem Jahre 1972 musste saniert und erweitert werden, und das Hamburger Büro Renner Hainke Wirth hatte Anfang 2005 einen beschränkten Wettbewerb dafür gewonnen.
Die zentrale Maßnahme des Entwurfs ist der Neubau eines Sockelgebäudes, das die Architekten als „Festplatte“ bezeichnen. Überdies musste die gesamte Erschließung des Gebäudes umgestrickt werden: Ursprünglich wurde das Gebäude über einen so genannten „Boulevard“ auf Plus-eins-Niveau erschlossen, doch wie das Leben so spielt, suchten sich auch hier die Nutzer den kürzesten Weg und haben so das Gebäude 30 Jahre lang durch das als Technikkeller ausgebildete Erdgeschoss betreten. Der hoch gelegene Boulevard wurde jetzt abgerissen und eine großzügige Empfangshalle im EG geschaffen.
Die 52 Meter lange und zehn Meter breite „Festplatte“ mit einer nach innen gefalteten Glasfassade orientiert sich an den Raumkanten des Boulevards. Eine hinterlüftete Fassade aus rot durchgefärbten lasierten Faserzementplatten fasst den Hochhaussockel zu einem Volumen mit einer zweigeschossigen Eingangszone zusammen, die ausschließlich dem Publikumsverkehr zugeordnet ist. Hier sind Seminar-, Veranstaltungs- und Praktikumsräume mit Kommunikationsflächen untergebracht. Zur Westseite des Gebäudes öffnet sich der Sockel mit einer großformatigen, transparenten Pfosten-Riegel-Fassade, „die den Landschaftsraum in das Gebäude hinein fließen lässt und die Besucher in das Gebäude leitet“ (Architekten).