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04.06.2014

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Beten unter Tage

Sancaklar-Moschee von Emre Arolat in Istanbul


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An diesem im wahrsten Sinn tiefgründigen Ort scheint alles unter einem Schleier aus Ruhe und Abgeschiedenheit zu liegen, als würden die Zeit und der weltliche Trubel hier kehrt machen: Der teils unterirdische Bau des türkischen Architekturbüros Emre Arolat Architects ist darauf ausgerichtet, geistigen und religiösen Werten gerecht zu werden: Schließlich handelt es sich um die in einem Vorort Istanbuls gelegene Sancaklar-Moschee.

Der auf 700 Quadratmeter Fläche angelegte Bau ist hauptsächlich unterirdisch untergebracht. Oberhalb der schwach hügeligen Landschaft sind lediglich eine breite und amphitheaterförmig angelegte Freitreppe zu finden sowie Wände, die den religiösen Komplex von der Außenwelt abschirmen. Das ist geradezu nötig, denn die Moschee liegt inmitten von Gated Communities und wird von einer stark befahrenen Schnellstraße tangiert.

Davon spüren die Besucher jedoch wenig, sobald sie das Gelände betreten. Hier sind sie von grauen massiven Stein- und Betonwänden umgeben, die grob geschalte Betonplatten über sich tragen. Die Bruchsteinwände sind dabei von vielzähligen flachen Wasserbecken umgeben, so dass sich die beiden natürlichen Elemente besonders in den Abendstunden zu vermischen scheinen. Das Grau der gebauten Anlage harmoniert vortrefflich mit den grünen Freiflächen. Vom Dach aus öffnet sich eine weite Sicht auf die angrenzenden Stadtgebiete.

Die graue Palette und die Wahl der Materialien dominieren ebenso die Inneneinrichtung der Moschee. Das Motiv des Amphitheaters wird bei der Gestaltung der freiliegenden Deckenkonstruktion aufgegriffen: Hier sind es Betonplatten, die kreisförmig auf den Mittelpunkt zulaufen. Der Boden ist teilweise in Stufen gegliedert.

Eine magische Wirkung entfaltet der unter der Erde liegende Raum durch sein Lichtkonzept. Die dezente, in warmen Farben gehaltene Bodenbeleuchtung steht im Wechselverhältnis zum von außen einfallenden Licht. Dieses Schattenspiel schafft eine Atmosphäre der Ruhe und Einkehr – so kann man in einer Moschee wohl am besten zu sich finden. (pg)


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

a_C | 04.06.2014 19:29 Uhr

Toll!

Ein sehr schöner Ort!

4

charles dawin | 04.06.2014 18:09 Uhr

evolution

...eine großartige leistung. ein wunderschöner, sinnlicher sakraler shelther, zeitgemäß-modern für die ewigkeit. wer nicht glaubt, wird seelig darin...

3

CVo | 04.06.2014 18:03 Uhr

Grüßt Mykene (GR) leise gen Osten?

rundum wunderschön! Ganz, ganz großes Komplement!
Identität hat man oder man hat sie nicht. Diese türkischen Kollegen besitzten sie und wissen sie in Raum umzusetzten!

2

ZOIO | 04.06.2014 17:19 Uhr

genial!

RICHTIG gut!

schöne,stimmige,stimmungsvolle,detailreiche,moderne moschee, wunderbar!

1

peter | 04.06.2014 17:13 Uhr

bravo

hier ist großes entstanden - ein echter meilenstein im islamischen sakralbau, imho.
ich würde mir wünschen, dass sich mehr islamische gemeinden trauen, solche poetischen gotteshäuser zu bauen.

 
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