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31.01.2019
Mini-Vermittler
Sake-Zentrum in Japan von Sugawaradaisuke
Die im Nordwesten der japanischen Kerninsel Honshu gelegene Präfektur Akita zählt zu den Topregionen der Sake-Produktion. Mit ihren kalten und schneereichen Wintern bietet sie optimale Bedingungen für den Gärprozess. Eine der zahlreichen Reiswein-Brauereien in der Präfektur ist die über 300 Jahre alte Fukurokujyu Brewery, die sich neben einem Straßenmarkt in der Stadt Gojyome befindet. Im Auftrag der Brauerei hat das in Tokio ansässige Büro Sugawaradaisuke Architects ein zwischen dem Brauereigelände und einer Straße liegendes Gelände zu einem Sake-Zentrum umgebaut, das unter dem Namen HIKOBÉ firmiert.
Zunächst schuf man Platz, indem das Grundstück in den Originalzustand von vor 50 Jahre zurückversetzt wurde: Vier ältere Erweiterungen wurden abgerissen, nur das zweigeschossige Hauptgebäude blieb. Dessen Fassade, Tragstruktur und Holzeinbauten erhielten die Architekten bei der anschließenden Sanierung, räumlich ordneten sie das Objekt jedoch völlig neu. Der lichte, wie ein Café gestaltete Innenraum besteht nun aus einem Erdgeschoss mit doppelter Höhe, das Obergeschoss ist als Galerie eingezogen. Während unten Sake gekauft und getrunken werden kann, ist die obere Ebene für Events vorgesehen.
Neu hinzugefügt wurde hofseitig ein eingeschossiger Vorbau, der Zirkulation und Erschließung verbessern soll. Die Struktur fungiert wie eine Art Mittler zum Hof, auf dem sich früher ein Parkplatz befand und der nun die neue Eventfläche bildet. Ein semitransparenter, langer Riegel aus Doppelstegplatten lässt sich im Sommer öffnen, sodass aus dem Gebäude eine Passage von der Straße in den Hof wird. Im Winter wiederum dient er als Wärmeschleuse und Windschutz, damit es im Inneren gemütlich wird.
Die Architekten, die schon des Öfteren klein und reduziert gebaut haben, führen aus, dass die Funktion dieses schlichten Mini-Gebäudes darin liege, den Hauptbau zu akzentuieren, ihn je nach Bedarf zu öffnen oder zu schließen. Es soll im Wesentlichen die Kommunikation im Sinne eines „micro public network“ fördern und helfen, Zwischenräume neu zu beleben und die Besucher zu lenken: von der Straße ins Verkostungszentrum und von dort über den Hof zum Straßenmarkt und zum Brauereigelände. (da)
Fotos: Photo Office-K
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